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Wohnen und Arbeiten: Investor plant Millionenbau in Legau

Großes Bauprojekt im Unterallgäu

Was darf auf dem Post-Areal in Legau gebaut werden?

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    Der geplante Millionenbau auf dem Post-Areal mitten in Legau lässt weiter auf sich warten.
    Der geplante Millionenbau auf dem Post-Areal mitten in Legau lässt weiter auf sich warten. Foto: Franz Kustermann

    Im August 2020 erwarben vier mutige Legauer Unternehmer mitten im Herzen von der Marktgemeinde das 4710 Quadratmeter große Post-Areal, das bereits seit langer Zeit weitgehend ungenutzt vor sich hindümpelt. Geschäftsführer Dr. Thomas Martini und drei weitere Investoren sind jeweils zu 25 Prozent an der „Quattro Vision eGbR“ (Eigentümerin der Grundstücke) und der Quattro Vision Bauprojekt-GmbH beteiligt: Sie wollen das Grundstück bebauen und stellten drei Monaten den Bauantrag beim Landkreis Unterallgäu. „Bürokratische Willkür“ scheint das Projekt auf der Zielgeraden nun erneut auszubremsen, sagt der Geschäftsführer.

    Das ist auf dem Grundstück geplant

    Auf dem Grundstück sind ein Gewerbebau mit etwa 500 Quadratmetern Fläche sowie ein Mehrfamilienhaus mit sechs Zweizimmer-Wohnungen (jeweils rund 60 Quadratmeter) und sechs Dreizimmerwohnungen (etwa 88 Quadratmeter) geplant. Das zweite Mehrfamilienhaus soll sechs Dreizimmerwohnungen mit jeweils 84 Quadratmetern und drei Vierzimmerwohnungen (106 Quadratmeter) bekommen.

    „Servicewohnen für Senioren ab 60“

    Haus 1 wird als Anbau an das denkmalgeschützte Gebäude mit zwölf barrierefreien Wohnungen (jeweils 64 Quadratmeter) erstellt: Zusammen mit den vorhandenen elf barrierefreien Wohnungen mit unterschiedlicher Größe im alten Gasthof wird hier „Servicewohnen für Senioren ab 60“ mit Gemeinschaftsraum in der alten Gaststube und Betreuung durch Vincenz von Paul geplant. Alle Gebäude sollen dreistöckig errichtet werden. Das Gewerbeobjekt soll an ein Versicherungsbüro und einen Dienstleister aus dem Gesundheitsbereich vermietet werden. Zentral zwischen die Keller der vier Neubauten sind eine Tiefgarage mit 36 Stellplätzen – drei davon behindertengerecht – geplant. 17 Parkplätze entstehen ebenerdig. Martini kalkuliert bei den Neubauten mit einem Investitionsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe. Für die Sanierung des Denkmals gebe es bislang noch keine Schätzung.

    Die Baugenehmigung steht noch aus

    Denkmal und Gewerbebau bleiben im Eigentum der GbR und werden vermietet, die Wohnungen in Haus 1, 2 und 3 sollen verkauft werden. „Unsere Kalkulation ergibt einen Quadratmeter-Preis von etwa 5000 Euro für KfW 40 Energiestandard“, teilte der Gesellschafter auf Anfrage mit. Die Planung für das Denkmal sei in Arbeit; es bedürfe aber noch der Klärung mit dem Denkmalamt. Derzeit befinden sich im alten Gasthof zwölf einfache Fremdenzimmer, ein großer Saal mit zwei Nebensälen sowie eine Eigentümerwohnung und Funktionsräume, aber keine Wohnungen. „Sofern wir mal endlich eine Baugenehmigung bekommen, wollen wir im September beginnen und planen mit zwei Jahren Bauzeit“, sagt Martini: „Aber wenn das Landratsamt sich weiter querstellt, kann es durchaus auch zur Aufgabe und Vertagung auf unbestimmte Zeit kommen, oder gar zum Verkauf des Grundstücks.“

    Kritik an „bürokratischer Willkür“

    Herbe Kritik übt der Gesellschafter an der überbordenden Bürokratie. „Wir sind keine professionellen Investoren und wollten einfach nur aktiv die Entwicklung unseres Heimatortes Legau mitgestalten.“ Die aktuelle Lage am Immobilienmarkt, auch auf dem Land, sowie die Baukostenentwicklung hätten die Investoren nicht abgeschreckt. Ihre Hoffnung sei durchaus gewesen, das Projekt zügig umsetzen zu können, da sie durchaus über viel Erfahrung am Bau verfügen. „Dass aber die ‚bürokratische Willkür‘ unsere größte Hürde sein würde, damit haben wir nach all den großen politischen Versprechungen nicht gerechnet.“ 

    Warum das Landratsamt eine Umplanung fordert

    Wie uns das Landratsamt auf Anfrage mitteilte, wurden die Abstandsflächen zwischen den Gebäuden nicht eingehalten. Es sei leider nicht möglich, den Bauantrag in der aktuellen Form zu genehmigen. Nun sei der Bauherr am Zug, der umplanen kann: „Um bei Bauprojekten Zeit zu sparen, empfehlen wir, diese vor Einreichen des Bauantrags mit uns abzustimmen. Dann können wir auf Schwierigkeiten oder fehlende Unterlagen hinweisen und das Verfahren zügig abwickeln“, hieß es vom Kreis Unterallgäu.

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