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Aus für Klebe-Vignette: Was das für Österreich- und Italien-Urlauber bedeutet

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Aus für Klebe-Vignette: Was das für Österreich- und Italien-Urlauber bedeutet

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    Die Klebe-Vignette gehört für die meisten Österreich-Reisenden zum Urlaub dazu. Doch die Tage des klassischen „Pickerl“ sind gezählt.
    Die Klebe-Vignette gehört für die meisten Österreich-Reisenden zum Urlaub dazu. Doch die Tage des klassischen „Pickerl“ sind gezählt. Foto: Andrei Antipov, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Ab 2027 gehört die Klebe-Vignette in Österreich der Vergangenheit an. Die österreichische Bundesregierung hat beschlossen, komplett auf die digitale Vignette umzusteigen – ein Schritt, der Millionen Autofahrer betrifft. Was das für Reisende nach Österreich und Italien bedeutet, welche Kosten anfallen und worauf man bei der Maut achten muss, erfahren Sie in diesem Überblick.

    Wann verschwindet die Klebe-Vignette in Österreich?

    Die klassische Klebe-Vignette für Österreich wird 2026 zum letzten Mal verkauft. Ihre Farbe: feuerrot. Ab dem 1. Februar 2027 gilt in Österreich ausschließlich die digitale Vignette. Damit endet das Doppelsystem aus Klebe- und Digitalvariante, das seit 2017 bestand. Dies teilte die Betreibergesellschaft, Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG), auf ihrer Website mit.

    Schon heute nutzen laut ASFINAG rund 75 Prozent aller Autofahrerinnen und Autofahrer die digitale Version. Der Umstieg soll reibungslos erfolgen – wer keinen Online-Zugang hat, könne die digitale Vignette weiterhin „analog“ an Tankstellen, Trafiken, Mautstellen, bei ÖAMTC oder ARBÖ kaufen, schreibt die Gesellschaft.

    Warum steigt Österreich komplett auf die digitale Vignette um?

    Das österreichische Bundesministerium für Mobilität (BMIMI) nennt den Schritt in einer Pressemeldung einen „wichtigen Fortschritt hin zu moderner und nachhaltiger Mobilität“. Die digitale Vignette soll den Alltag für Autofahrer vereinfachen – kein mühsames Abkratzen mehr, Erinnerungsservice, Abo-Funktion und automatische Verlängerung inklusive.

    Zudem verspricht sich das Ministerium vom digitalen Ansatz mehr Nutzerfreundlichkeit und ökologische Vorteile: Papierverbrauch und Produktionsaufwand sollen sinken, und die einfachere Handhabung mache das System auch für Touristen attraktiver.

    Wie teuer wird die Vignette 2026 in Österreich?

    Die Preise für die Vignette 2026 steigen laut ASFINAG um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2025, angepasst an den Verbraucherpreisindex. Die Jahresvignette für Pkw kostet dann 106,80 Euro. Auch Kurzzeitvignetten werden etwas teurer:

    • 1-Tages-Vignette: 9,60 Euro
    • 10-Tages-Vignette: 12,80 Euro
    • 2-Monats-Vignette: 32,00 Euro

    Für Motorräder gelten entsprechend niedrigere Tarife, wie aus der Meldung der ASFINAG hervorgeht.

    Wichtig: Die Klebe-Vignette 2026 ist weiterhin gültig, ebenso die digitale Vignette. Erst ab 2027 gilt ausschließlich die digitale Variante. Wer bei Durchfahrt auf die Vignette verzichtet, riskiert in Österreich ein Bußgeld.

    Wo kann man die digitale Vignette kaufen?

    Laut ASFINAG wird das Vertriebsnetz weiter ausgebaut: Digitale Vignetten können künftig an rund 6000 Verkaufsstellen im In- und Ausland erworben werden – darunter Tankstellen, Mautstellen, Trafiken, ÖAMTC- und ARBÖ-Stützpunkte. Zusätzlich stünde der Online-Mautshop der ASFINAG rund um die Uhr zur Verfügung. Beim Kauf über den Mautshop gilt für bestimmte Produkte allerdings eine 18-tägige Sperrfrist wegen des Konsumentenschutzes, während Vignetten aus Automaten oder Verkaufsstellen sofort gültig sind.

    Folgende Vignetten sind laut ASFINAG beim Kauf im Online-Mautshop erst ab dem 18. Tag gültig:

    • 2-Monats-Vignette
    • Jahres-Vignette

    Wer sich online für eine 1-Tages-Vignette, 10-Tages-Vignette, Streckenmaut-Einzelfahrt, Streckenmaut-Mehrfahrten-Karte oder die Streckenmaut FLEX entscheidet, muss nicht warten. Diese Produkte können direkt nach dem Kauf genutzt werden und sind sofort gültig.

    Über Österreich nach Italien: Was gilt für Reisende?

    Wer über Österreich nach Italien fährt, braucht laut ADAC-Angaben weiterhin eine gültige österreichische Vignette für Autobahnen und Schnellstraßen – unabhängig davon, ob digital oder als Klebevignette (bis 2026). Danach gilt nur noch die digitale Variante.

    Sobald man die Grenze nach Italien überquert, entfällt die Vignettenpflicht. Stattdessen gilt in Italien ein Mautsystem nach gefahrenen Kilometern, das an den Autobahnausfahrten automatisch abgerechnet wird. Urlauber müssen also an der Grenze nichts weiter unternehmen, sollten aber genügend Zahlungsmittel oder eine Kreditkarte bereithalten. Einige Mautzahlungen lassen sich jedoch auch gut mit der Fahrt über Schnellstraßen umgehen.

    Welche Sondermautstrecken gibt es in Österreich?

    Doch Achtung: Neben der Vignettenpflicht gibt es in Österreich mehrere Sondermautstrecken, für die eine zusätzliche Gebühr fällig wird – etwa auf dem Brenner, im Tauern- oder Bosruck-Tunnel. Diese Streckenmaut gilt unabhängig von der Vignette und kann entweder vor Ort oder online bezahlt werden, erklärt der ADAC.

    Gerade für Italien-Urlauber, die über den Brennerpass fahren, ist das wichtig: Hier fällt sowohl die österreichische Vignette als auch die Sondermaut an.

    Umstieg auf digitale Vignette – Was bedeutet er für Touristen?

    Für Reisende nach Österreich oder auf dem Weg nach Italien soll der Umstieg auf die digitale Vignette den Trip vor allem bequemer machen. Die Vignette ist ans Kennzeichen gebunden, kann nicht verloren gehen oder beschädigt werden – und lässt sich auch spontan per Smartphone kaufen.

    Wer seine Urlaubsroute über Österreich nach Italien plant, sollte rechtzeitig prüfen, ob seine digitale Vignette korrekt aktiviert ist – und die Sondermaut für Tunnel oder Passstraßen nicht vergessen.

    Übrigens: Beim Kauf der Vignette ist weiterhin Vorsicht geboten. Bereits 2025 meldete die Betreibergesellschaft ASFINAG vermehrt Betrugsfälle durch Fake-Vignetten-Shops.

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