In fünf Stunden von Zuhause zum Gardasee? Schnell mal nach Südtirol. Das wird dieses Jahr Jahr gar nicht mehr so einfach. Die Brennerroute, eine der wichtigsten Verkehrsadern zwischen Österreich und Italien, wird ab Januar 2025 zur Geduldsprobe für Reisende. Die langwierige Sanierung der Luegbrücke, die im Wipptal nur wenige Kilometer vor der österreichisch-italienischen Grenze liegt, wird den Verkehr noch für mehrere Jahre, voraussichtlich bis 2030, massiv beeinträchtigen. Die Arbeiten werden eine einspurige Verkehrsführung in beiden Richtungen fordern, begleitet von einem Tempolimit von 60 km/h. Parallel zur Luegbrücke wird eine neue Brücke errichtet, über die dann der Verkehr geleitet werden soll.
Plan, um Urlauber auf dem Brenner während den Ferien zu helfen
Für Urlauber gibt es auf jeden Fall einen Plan: An 180 besonders verkehrsreichen Tagen im Jahr sollen laut ADAC in beiden Fahrtrichtungen zwei Spuren verfügbar sein. Schwerverkehr über 3,5 Tonnen wird auf die innere Spur geleitet, um die Brücke zu entlasten. Trotz dieser Maßnahmen kann es an manchen Tagen immer noch zu deutlichen Überlastungen kommen. Für Lkws mit mehr als 17,5 Tonnen gilt deswegen an 14 Tagen Fahrverbot.
Wer schon auf der A13 auf dem Weg nach Italien ist, kann auch nicht wirklich ausweichen. Um den Schleichverkehr auf Nebenstraßen und die Belastung der umliegenden Gemeinden zu vermeiden, installiert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag sieben Schrankenanlagen. Auch auf der parallel verlaufenden Brenner-Bundesstraße wird der Verkehr wohl nicht flüssig laufen. Dort lassen sogenannte Dosierampeln nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen durch, je nach Verkehrslage.
Ausweichstrecken für den Brenner: Tipps vom ADAC
Wer die Staufalle an der Brennerautobahn umgehen möchte, hat laut ADAC allerdings mehrere Möglichkeiten, abhängig vom Start- und Zielort:
Reschenpass: Der Reschenpass ist mitunter eine der beliebtesten Ausweichstrecken für die Brennerautobahn und ist ganzjährig geöffnet. Er verbindet das Südtiroler Vinschgau mit dem Inntal, das durch Tirol führt. Weil dort aktuell eine Steinschlaggalerie errichtet wird, war der Pass im Oktober komplett gesperrt. Doch gute Nachrichten für Winterurlauber: In der Wintersaison ist er wieder zweispurig befahrbar – bis einschließlich 9. März 2025. Danach beginnt erneut eine Sperrphase.
Gotthard-Route: Wer sich für den Gotthard als Route in den Süden entscheidet, muss aufpassen: Wegen Wartungsarbeiten ist der Tunnel vor und während der Pfingstferien an folgenden Terminen von 20 bis 5 Uhr morgens gesperrt: 2. bis 6. Juni, 10. bis 12. Juni, 16. bis 18. Juni. Die Wochenenden sind nicht betroffen. Weitere Sperrtermine sind bis Oktober vorgesehen.
San-Bernadino-Route: Auch hier macht ein Tunnel eine Reise in den Süden möglich. Deutsche Autofahrer nutzen die Strecke vor allem um über die A7 und A96 ins Tessin oder nach Italien in Richtung Mailand zu fahren. Auch hier sind im Tunnel Sperren wegen Wartungarbeiten vorgesehen. Der nächste Termin: von 30. Juni bis 10. Juli. Die Wochenenden sind nicht betroffen.
Tauernautobahn: Auf der zentralen Verbindung zwischen Salzburg und Villach laufen derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten, die noch bis Ende Juni 2025 andauern werden. In einem 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Golling und Werfen werden fünf Tunnel gleichzeitig modernisiert, informiert der ADAC. Der Ofenauer- und Hieflertunnel sowie Tunnelkette Werfen sind derzeit nur einspurig befahrbar. Bis Ende Juni gibt es auch sogenannte Abwärtssperren für den Durchgangsverkehr. Im Normalfall sollten Autofahrer laut ADAC 30 Minuten mehr einplanen, während der Ferien müssen die Autofahrer mit längeren Staus rechnen, der Zeitverlust kann mehrere Stunden betragen. Wichtig: Der Tauern - und Katschbergtunnel bleiben von den Bauarbeiten unberührt.
Phyrnautobahn: Wie der ADAC mitteilt, ist auch die Phyrn-Autobahn nicht von Bauarbeiten verschont. Im Abschnitt Wels – Liezen zwischen den Anschlussstellen Inzersdorf-Kirchdorf und Klaus werden auf einer Länge von 9 Kilometern ebenfalls mehrere Tunnel saniert. Autofahrer fahren hier bis Juni 2025 in jede Richtung nur einspurig.
Der ADAC rät zudem davon ab, über das Timmelsjoch oder den Stallersattel auszuweichen. m Sommer ist das Fahren durch steile Kurven erschwerlich.
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