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Deutlicher Anstieg im Winter: Neun Tote bei Skitouren in Tirol

Tirol

Deutlicher Anstieg im Winter: Neun Tote bei Skitouren in Tirol

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    Im Winter 2020/2021 sind in den Tiroler Bergen neun Menschen bei Skitouren tödlich verunglückt - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
    Im Winter 2020/2021 sind in den Tiroler Bergen neun Menschen bei Skitouren tödlich verunglückt - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Foto: dpa (Archiv)

    Bei Skitouren in den Tiroler Bergen sind in der abgelaufenen Wintersaison 184 Menschen verunglückt. Neun von ihnen starben dabei. Zum Vergleich: In der Wintersaison vergangenes Jahr waren es zwar mit 234 mehr Unfälle, aber "nur" vier davon gingen tödlich aus. Das berichtete die Alpinpolizei Tirol jetzt bei der Vorstellung der aktuellen Unfallbilanz.

    Aufgrund der landesweiten Corona–Regelungen sowie der Reisebeschränkungen seien im abgelaufenen Winter keine internationale Gäste in Tirol unterwegs gewesen, so die Alpinpolizei. Deshalb seien die Zahlen in sämtlichen Bereichen der alpinen Unfallstatistik stark rückläufig, vor allem im organisierten Ski-Raum.

    Dass es dennoch vor allem bei den Skitouren verhältnismäßig viele Unfälle mit Toten gab, hat demnach einen Grund. Vermehrt seien Pistengeherinnen und -Geher vom organisierten Skiraum ins offene Gelände gewechselt. "In den letzten Jahren gab es einen regelrechten Boom im Pistengeher/innen–Bereich. Nach einiger Zeit probieren dann viele der Pistengeher/innen Schitouren im freien Gelände und wagen sich dabei in den ungesicherten Bereich" so die Polizei weiter. "Gepaart mit tückischen Lawinen- und Wettersituationen kommt es dann vermehrt zu Unfällen."

    Bevor man sich in den freien, ungesicherten Skiraum begibt, sollte man einen entsprechenden Kurs und eine Ausbildung bei einer renommierten Organisation absolvieren, riet die Alpinpolizei deshalb. Außerdem solle man mit leichten, nicht anspruchsvollen Skitouren beginnen.

    Unfälle in den Tiroler Bergen (1. November 2020 bis 18. April 2021)

    Insgesamt nahm die Alpinpolizei Tirol im Winter 664 Unfälle auf. Am häufigsten ereigneten sich diese bei:

    • Skitouren: 184
    • Pisten und Skirouten: 173
    • Wandern: 83
    • Rodeln: 48
    • Mountainbiken: 18
    • Klettern: 10

    Zum Vergleich: Im Winter 2019/2020 wurden 3529 Unfälle registriert, im Jahr zuvor 3636 Unfälle.

    Etwa zwei Drittel Österreichs sind alpines Gelände. Zu Einsätzen in diesem Gebiet rücken Angehörige der Alpinpolizei aus. Organisatorisch sind die meisten Beamten und Beamtinnen im normalen Polizeiinspektionsdienst integriert und werden bei Bedarf zu den Exekutivdiensten im alpinen Gelände herangezogen.

    Lesen Sie auch: Tödlicher Unfall bei Skitour in Tirol - Deutscher tot im Karwendel-Gebirge

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