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Ein Jahr nach Anschlag in Wien: Opferanwälte kritisieren den Staat

Terrorattacke in Wien 2020

Ein Jahr nach Anschlag in Wien: Opferanwälte kritisieren den Staat

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    Besucher verlassen im November 2020 nach einer Vorstellung das Burgtheater am abgesperrten Ring. Bei einem Terrorangriff in der Wiener Innenstadt sind vor einem Jahr mehrere Menschen getötet und verletzt worden.
    Besucher verlassen im November 2020 nach einer Vorstellung das Burgtheater am abgesperrten Ring. Bei einem Terrorangriff in der Wiener Innenstadt sind vor einem Jahr mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Foto: Herbert Neubauer/APA, dpa (Archivbild)

    Zum Jahrestag der tödliche Terrorattacke in Wien haben Opferanwälte vom Staat Österreich Entschuldigungen und das Eingeständnis von Ermittlungspannen gefordert. "Wir sehen eindeutige Verfehlungen bei den Behörden", sagte Anwalt Lukas Bittighofer der Deutschen Presse-Agentur. Er vertritt die Mutter einer damals 24-jährigen deutschen Studentin, die am 2. November 2020 von einem IS-Sympathisanten erschossen wurde. Am Dienstag stand die österreichische Hauptstadt im Zeichen von Gedenkfeiern für die insgesamt vier Todesopfer und die mehr als 20 Verletzten. Unter den Verwundeten waren drei deutsche Männer sowie eine deutsch-schweizerische Doppelstaatsbürgerin.

    Der damals 20-jährige Täter wurde von der Polizei getötet, wenige Minuten nachdem er das Feuer in einem belebten Ausgehviertel im Stadtzentrum eröffnet hatte. Der österreichisch-nordmazedonische Doppelstaatsbürger hatte bis Ende 2019 eine Haftstrafe verbüßt, weil er versucht hatte, sich der Terrororganisation Islamischer Staat anzuschließen. Eine Untersuchungskommission hat inzwischen Pannen im Vorfeld der Tat festgestellt. Den Ermittlern sei ein Treffen des späteren Attentäters mit anderen Islamisten sowie sein Versuch eines Munitionskaufs bekannt gewesen. Die Staatsanwaltschaft wurde jedoch nicht informiert.

    Österreichische Regierung richtete Entschädigungsfonds für Terror-Opfer ein

    Ende September richtete die Regierung einen Entschädigungsfonds mit 2,2 Millionen Euro für Terror-Opfer ein. Das reiche aber nicht, sagte Anwalt Karl Newole, der auch Deutsche Opfer vertritt. "Niemand hat gesagt: Es tut uns leid". Die Regierung habe keine Empathie gezeigt.

    Die Stadt Wien und die Staatsspitze organisierten zwei Gedenkfeiern. Unterdessen ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter gegen mindestens sieben mögliche Helfer des Einzeltäters.

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