Das verheerende Hochwasser in Teilen von Österreich hat das dritte Todesopfer gefordert. Zwei weitere Menschen kamen ums Leben, teilten die Behörden am Montagvormittag (16. September 2024) mit.
Ein 70 Jahre alter Mann aus Untergrafendorf in der Gemeinde Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten-Land und ein 80-Jähriger in Höbersdorf in der Marktgemeinde Sierndorf (Bezirk Korneuburg) seien in ihren jeweiligen Häusern in Niederösterreich gestorben.
Die beiden Männer seien im Inneren der Gebäude den Wassermassen zum Opfer gefallen.
Die Häuser lagen jeweils nah an einem Bach, der zum reißenden Fluss geworden war. Besonders dramatisch muss die Situation bei dem 70-Jährigen gewesen sein. Dessen Ehefrau hatte sich laut Polizei noch in den ersten Stock retten können. Ohne Handy habe sie dort wohl stundenlang um Hilfe geschrien, aber zunächst habe sie niemand gehört, schilderte ein Polizeisprecher. Das 80-jährige Opfer war als vermisst gemeldet worden. Beim Auspumpen des Kellers stieß die Feuerwehr dann auf die Leiche.
Hochwasser in Österreich: Am Sonntag starb ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers
Bereits am Sonntag war ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers gestorben. Der 75 Jahre alt Mann ist laut Medienberichten gestolpert und auf einen Betonboden geknallt. Er erlag seinen schweren Verletzungen. Das berichtet die „Kronen“-Zeitung. Das Blatt zitiert Bernhard Heinl, den Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Michelhausen mit folgenden Worten: „Wir können dieses Unglück noch gar nicht fassen. Der Schock in der Wehr und im ganzen Ort um den Verlust sitzt tief.
Mehr als 1800 Gebäude wurden in Österreich bereits geräumt
Im Osten Österreichs herrscht aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt.
Wegen des Hochwassers haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ihre seit Freitag aufrechte Reisewarnung bis zum Donnerstagabend verlängert. Auch für Montag wurden große Niederschlagsmengen erwartet.
Ganz Niederösterreich wurde am Sonntag zum Katastrophengebiet erklärt. Die Landesregierung sieht eine „nie dagewesene Extremsituation“. Mehr als 25.000 Einsatzkräfte stehen im Dauereinsatz, schreibt die Tiroler Tageszeitung.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen lobte am Sonntagabend in der ZiB2 den österreichweiten Zusammenhalt. Man sei zwar gut auf die Regenmengen vorbereitet gewesen, aber dennoch: „Es ist schlimm, es ist wirklich schlimm was hier passiert ist, und noch passieren wird.“ (mit dpa)
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