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Kommen Tiroler Bären bald auch ins Allgäu? - Das sagt das Landesamt für Umwelt

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Kommen Tiroler Bären bald auch ins Allgäu? - Das sagt das Landesamt für Umwelt

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    Dieser Bär tappte im Pitztal in eine Fotofalle.
    Dieser Bär tappte im Pitztal in eine Fotofalle. Foto: Land Tirol, privat

    Update, 23. April, 7.30 Uhr: Die Nachricht von Bärenspuren in Tirol beschäftigt auch viele Menschen im Allgäu: Ein Bär tappte im Pitztal (Bezirk Imst) in eine Fotofalle. Spuren eines weiteren Bären wurden im Raum Landeck gesichtet. Die einen freuen sich über diese Dokumente. Andere haben Sorge um ihr Vieh auf den Weiden oder fürchten sich sogar vor einer Begegnung mit einem Bären beim Wandern. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die Tiroler Bären auch bald das Allgäu durchstreifen? Unsere Redaktion bat das Landesamt für Umwelt um eine Einschätzung:

    "Jungen Männchen streifen zum Teil sehr weit umher, um Anschluss an nicht verwandte Tiere zu bekommen. Dabei sind sie mehrere Monate oder wenige Jahre unterwegs. Finden sie keine Partnerin, kehren sie wieder in ihre Heimat zurück. Deshalb ist es nicht zu erwarten, dass Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln. Einzelne Männchen können durchaus einige Zeit entlang der nördlichen Alpenkette unterwegs sein", erklärte ein Sprecher. Die letzten bestätigten Bärenhinweise aus Bayern stammen seinen Angaben zufolge vom 27.04.2020 aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

    ++++ Hier lesen Sie unsere Ursprungsmeldung vom 21. April 2022 +++

    Bären sind Einzelgänger und führen meist ein nachtaktives Leben: Diese Charakterisierung trifft wohl auch auf einen Bär aus dem Pitztal (Bezirk Imst) in Tirol zu. Aufnahmen von einer Wildkamera zeigen den Großen Beutegreifer auf einem nächtlichen Streifzug in einem Wald. Neben diesem Tier könnte es noch einen weiteren Bären im Bereich des Oberen Gericht (Bezirk Landeck) geben. Mehrere Bilder dokumentieren Bärenspuren im Schnee. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass es sich bei den fotografierten Tieren möglicherweise um zwei verschiedene Tiere handelt.

    Derzeit liegen der Behörde keinerlei Meldungen über Schäden oder Sichtungen im Nahbereich des Siedlungsraums vor. Es wird darum gebeten, Hinweise auf die Präsenz eines Bären der zuständigen Bezirkshauptmannschaft zu melden. SchafhalterInnen wird aufgrund der allgemeinen Präsenz von großen Raubtieren grundsätzlich empfohlen, ihre Tiere auf der Heimweide mit einem entsprechenden Elektrozaun zu schützen. Der Bezirks Imst beginnt etwa 65 Kilometer von Füssen entfernt. Bären können viele Kilometer am Tag zurücklegen. Sichtungen im Allgäu sind vor diesem Hintergrund nicht auszuschließen, sagen Experten.

    2021 drei verschiedene Bären in Tirol nachgewiesen - An 82 Nutztierrissen sollen die Tiere beteilgt gewesen sein

    Bereits im vergangenen Jahr waren sowohl im Pitztal als auch im Oberen Gericht sowie im Ötztal und im Stanzertal zwei verschiedene männliche Bären genetisch nachgewiesen worden. Ein weiterer Bär hatte sich 2021 kurzzeitig in Osttirol aufgehalten. In Summe waren im vergangenen Jahr 82 tote und drei verletzte Schafe Bären zuzuordnen. Der letzte Bärennachweis in Tirol stammt vom September 2021.

    Im Allgäu gab es im vergangenen Jahr Gerüchte um eine Bärensichtung, nachdem ein Kalb im Oberallgäu gerissen wurde. Doch dann brachte eine Genanalyse eine Wende. Mehr dazu lesen Sie hier.

    (Lesen Sie auch: Wolf, Bär und Luchs im Raum Allgäu: Hier gab es schon Sichtungen - wichtige Verhaltenstipps)

    Doch wie verhalte ich mich, wenn mir ein Bär begegnet? Das Management zum Schutz der Braunbären auf Populationsniveau in den Alpen und im dinarischen Gebirge gibt dazu folgende Ratschläge: "Wenn man einen Bären trifft, ist es vor allem wichtig, Ruhe zu bewahren und die Vorgangsweise an die jeweilige Situation anzupassen. Wenn der Bär einen Menschen entdeckt, kommt es in der Regel zu folgenden Reaktionen:

    • Der Bär zieht sich unverzüglich zurück, meist schon, bevor wir ihn überhaupt bemerken.
    • Der Bär richtet sich auf die Hinterbeine auf um einen besseren Überblick zu bekommen. Das ist kein Zeichen von Aggression. In diesem Fall sollte man mit ruhiger Stimme auf sich aufmerksam machen, damit einen der Bär leichter als Mensch erkennen und sich anschließend zurückziehen kann.

    Das könnte Sie auch interessieren: Wölfe verursachen in Tirol Schäden in Höhe von 220.000 Euro innerhalb eines Jahres

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