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Österreich: Bordell sucht "Mädchentester" - Große Aufregung in Graz um Jobangebot

"Dreht mir den Magen um"

Große Aufregung in Graz: Bordell sucht "Mädchentester"

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    Über ein Plakat eines Bordells in Graz wird in Österreich derzeit viel diskutiert.
    Über ein Plakat eines Bordells in Graz wird in Österreich derzeit viel diskutiert. Foto: Oliver Berg (Symbolbild)

    In Österreich herrscht derzeit große Aufregung um ein Jobangebot eines Grazer Bordells: Das Haus sucht per Plakat nach neuen Mitarbeitern. "Wir stellen ein!!! Mädchentester" steht darauf geschrieben. Mit der umstrittenen Job-Ausschreibung will der Betreiber - eigenen Angaben zufolge - jedoch keine liebesbedürftigen Männer finden, sondern vielmehr Klientel, das seine Mädchen auf den Beruf vorbereiten soll.

    Österreichs Frauenministerin Susanne Raab bezog zu der umstrittenen Ausschreibung bereits Stellung: "Wenn ich das lese, dreht es mir den Magen um. Diese Werbung ist unfassbar widerlich, frauenfeindlich und menschenverachtend. Mädchen und Frauen als Waren darzustellen, die man ‚testen‘ könne, ist gewaltverherrlichend und gefährlich. Ich habe deshalb mein Ministerium ersucht, gemeinsam mit der Polizei Steiermark rechtliche Schritte gegen den Betreiber zu prüfen“, zitiert die Krone die Ministerin.

    Entsetzen im Rathaus von Graz über Bordell-Werbung: "Ist in der Steiermark per se verboten"

    Auch im Grazer Rathaus herrscht Entsetzen. Heide Bekhit, Referentin für Frauen und Gleichstellung, wird laut Bild mit den Worten zitiert: "Abgesehen davon, dass dieser Text zutiefst menschenverachtend und unappetitlich ist, muss man wissen, dass in der Steiermark Werbung für Bordelle per se verboten ist." Sie gehe davon aus, dass der Betreiber eine Anzeige erhalten werde. Die Referentin sei zudem erstaunt, "wie sexistisch man sich heutzutage noch traut, öffentlich zu plakatieren".

    Wie die Kronen Zeitung berichtet, möchte der Betreiber damit jedoch keinesfalls Interessierte suchen, die die dort arbeitenden Frauen auf ihre sexuellen Qualitäten prüfen. "Dies ist natürlich nicht so und widerspricht moralisch, wie auch wirtschaftlich unserer Firmenphilosophie", sagte er. "Viel mehr geht es bei diesem Aufruf darum, Personen zu finden, die unsere Bewerber psychisch auf diesen schwierigen - wahrscheinlich den härtesten Job der Welt vorbereiten." (Lesen Sie dazu auch: Wenn Sexarbeit in Füssener Hotels angeboten wird)

    Auch im Allgäu sorgen Bordelle immer wieder für Schlagzeilen - etwa als das Werbeauto eines Hauses in Füssen mit Mist beschmiert wurde.

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