Dass es im Frühsommer in den Alpen einen heftigen Wintereinbruch geben kann, hat ein 46-jähriger Mountainbiker aus China unterschätzt. Der Mann geriet am Freitag bei heftigem Schneetreiben am „Pfitscher Joch“ in Bergnot und musste gerettet werden.
Der Chinese war am Freitagmorgen gegen 9 Uhr mit einem Mountainbike von Mayrhofen im Zillertal aus gestartet - "mit sommerlicher Bekleidung", wie die Tiroler Polizei mitteilt. Der Mann wollte über das „Pfitscher Joch“ von Österreich nach Südtirol fahren. Er hätte aber besser den Bergwetterbericht beachten sollen. Denn bereits am Speicher „Schlegeis“ kam der Mountainbiker in winterliches Wetter mit Neuschnee.
Zillertal: Chinese muss mit Mountainbike am „Pfitscher Joch“ erschöpft aufgeben
Das Schneetreiben wurde rund 200 Meter unterhalb des Gebirgspasses immer heftiger. Wegen des immer höher werdenden Nassschnees blieb der Chinese völlig erschöpft mit seinem Mountainbike stecken. Daraufhin setzte der 46-Jährige einen Notruf ab.
Die Bergrettung Ginzling gab die Alarmierung an ihre Kollegen in Sterzing weiter, denn über einen Fahrweg auf der Südtiroler Seite konnten die italienischen Retter den Mountainbiker besser erreichen. Diese trafen den erschöpften, leicht unterkühlten, aber sonst unverletzten Radler auf rund 2200 Metern Höhe an und brachten ihn nach Sterzing in eine Unterkunft. Insgesamt waren elf Bergretter aus Italien im Einsatz.
Auf österreichischer Seite führt lediglich ein Weg vom Schlegeisspeicher durch den Zamser Grund hinauf zum 2246 Meter hohen „Pfitscher Joch“. Der etwa sechs Kilometer lange Weg ist für Wanderer und Mountainbiker passierbar, wobei Fahrräder – vor allem bergauf – über große Abschnitte getragen werden müssen. Das "Pfitscher Joch" liegt östlich des Brennerpasses in den Zillertaler Alpen. Über das Joch verläuft die Grenze zwischen Italien und Österreich.
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