- Was sind Affenpocken?
- Welche Symptome hat man bei einer Infektion?
- Wie gefährlich sind Affenpocken beim Menschen?
Hier alle Informationen zu den Virus-Erkrankung Affenpocken im Überblick.
Was sind Affenpocken?
Affenpocken sind eine seltene, auf ein Virus zurückgehende Erkrankung. Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen - daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte.
Das Affenpockenvirus ist auch
. Beim Menschen wurde das Virus erstmals 1970 in der Demokratischen Republik Kongo bei einem 9 Monate alten Jungen identifiziert.Großen Schrecken verbreitete früher die Pockenkrankheit, verursacht von einem Virus aus der gleichen Gruppe. An der Infektion starb ein großer Teil der Betroffenen. Die Pockenkrankheit gilt nach Impfkampagnen seit 1980 als ausgerottet. Der letzte Fall in Deutschland wurde 1972 erfasst.
Infektion: Wie wird das Affenpocken-Virus übertragen?
Dem RKI zufolge geschieht eine Übertragung auf den Menschen allgemein häufig durch Kontakt mit infizierten Tieren oder tierischem Blut und Sekreten, über das Essen infizierten Affenfleischs sowie Tröpfcheninfektion. Der Epidemiologe Hunter sagte der BBC, das Virus infiziere Kontaktpersonen, indem es von den Pusteln Erkrankter in Wunden oder die Augen von Kontaktpersonen gelange, auch das Einatmen von Tröpfchen mit den Partikeln sei ein Weg.
Symptome: Wir wirken sich Affenpocken beim Menschen aus?
Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt zwischen 7 und 21 Tagen. Symptome der Krankheit sind laut RKI
- Fieber
- Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen
- geschwollene Lymphknoten.
- Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich dunkle Flecken auf der Haut, die später verkrusten und abfallen. Die Pocken beginnen häufig im Gesicht und breiten sich dann auf andere Körperteile aus.

Wie gefährlich sind die Affenpocken?
Die kursierende Variante des Affenpocken-Virus ruft nach Angaben der britischen Behörde UKHSA meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ähnlich sieht es das RKI: "Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Affenpocken jedoch in der Regel deutlich milder; die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen", schreiben die Experten. Allerdings können bei einigen Betroffenen auch schwere Verläufe auftreten.
Können Affenpocken tödlich sein?
Dass Erkrankungen in westlichen Ländern tödlich verlaufen, hält der Epidemiologe Paul Hunter von der Universität of East Anglia für sehr unwahrscheinlich. Es sei aber nicht unmöglich, sagte er dem Sender BBC. Die in Europa und den USA auftretende westafrikanische Variante des Virus führe in Afrika bei etwa einem Prozent der Erkrankten zum Tod. Es gebe auch eine zentralafrikanische Variante, bei der zehn Prozent der Fälle auf dem Kontinent tödlich verliefen. Von tödlichen Verläufen in Afrika sind demnach vor allem Kinder betroffen.
Behandlung und Therapie: Was passiert bei einer Affenpocken-Infektion?
Die Therapie ist in erster Linie symptomatisch und unterstützend, so das RKI. Wichtig sei das Verhindern bakterieller Superinfektionen.
Gibt es Medikamente gegen Affenpocken?
Ja. Ein zur Behandlung von Orthopockenvirus-Infektionen entwickeltes Arzneimittel wurde kürzlich in der EU auch zur Behandlung der Affenpocken zugelassen (Tecovirimat).
Wo kursieren Affenpocken üblicherweise?
Affenpocken-Infektionen beim Menschen waren bislang vor allem aus Regionen West- und Zentralafrikas bekannt. Der erste Fall einer Affenpocken-Infektion beim Menschen sei 1970 in der Demokratischen Republik Kongo registriert worden, schreibt ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Plos Neglected Tropical Diseases". Danach habe sich das Virus in andere Länder Afrikas ausgebreitet, 2003 sei es erstmals außerhalb des Kontinents nachgewiesen worden. Im westafrikanischen Nigeria wurden in diesem Jahr nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde zwischen Januar und Ende April 15 Fälle von Affenpocken erfasst. In Nigeria, Kamerun und der Demokratischen Republik Kongo kam es laut WHO in den vergangenen fünf Jahren immer wieder zu Ausbrüchen.
Über das Infektionsgeschehen in der Tierwelt ist kaum etwas bekannt. Größere Ausbrüche in Afrika bei Tieren seien schlecht dokumentiert, deshalb habe man da keine Übersicht, sagte Elke Reinking, Pressesprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI).
Quellen dieses Artikels: dpa, RKI, FLI, WHO