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Auto fahrer im Unwetter: Was tun bei Hagel, Regen Gewitter auf der Fahrt

Autofahren im Unwetter

Plötzlich im Unwetter: Das sollten Autofahrer beachten

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    Aus dunklen Wolken wird plötzlich ein schweres Unwetter mit Regen, Sturm und Hagel. Worauf muss ich beim Auto fahren im Unwetter achten?
    Aus dunklen Wolken wird plötzlich ein schweres Unwetter mit Regen, Sturm und Hagel. Worauf muss ich beim Auto fahren im Unwetter achten? Foto: IMAGO/B&S/Bernd März

    Es kann immer mal passieren: Man ist mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs - und plötzlich wird man von einem Unwetter mit Sturm, Regen und Hegel überrascht. Ein paar Tipps helfen, um trotzdem sicher ans Ziel zu kommen. Aber manchmal fahren Auto oder Motorrad besser gar nicht erst los.

    Im Auto unterwegs - und plötzlich im Unwetter - was tun?

    Wer bei Unwetter und starkem Wind Auto fährt, braucht vollste Aufmerksamkeit.

    • Die wichtigste Regel: Runter vom Gas und nicht ablenken lassen durch laute Musik etwa oder Gespräche.
    • Tempo anpassen: Je langsamer, desto besser kann man am Lenkrad noch reagieren.
    • Beide Hände gehören ans Lenkrad, so der ADAC weiter. Ergreift eine Böe abrupt das Auto, ist gegenzulenken - aber angemessen und sanft.

    Welche Fehler sollte ich als Fahrer im Unwetter vermeiden?

    Wer zu stark gegen den Wind lenkt, riskiert Unfälle. Denn bricht der Luftstrom abrupt wieder ab, landet man vielleicht im Graben oder auf der Gegenfahrbahn, so der Tüv Süd. Also mit Gefühl lenken. Und Vorsicht: Aufbauten wie Dachboxen oder auf dem Dach montierte Fahrräder erhöhen die Angriffsfläche für den Wind.

    Wie viel Hagel hält ein Auto aus?

    Hagelkörner können das Auto beschädigen. Kleinhagel, also Eisteilchen mit einem Durchmesser von 0,5 Zentimetern bis 1 Zentimeter, halten Autolacke und Scheiben problemlos stand. Deutlich kritischer wird es, wenn der Hagel 4 Zentimeter Durchmesser oder mehr erreicht. Dann sind tiefe Dellen im Autoblech möglich, Fensterscheiben am Auto können beschädigt oder sogar durchschlagen werden.

    Was ist bei Platzregen und Starkregen zu beachten?

    Auf nasser Fahrbahn besteht die Gefahr des Aquaplanings. Groß ist die Gefahr laut ADAC speziell da, wo Regenwasser nicht richtig ablaufen kann, etwa in Senken, in Unterführungen, bei Spurrillen oder in Kurven. Das Profil der Reifen kann das Wasser dann nicht mehr verdrängen und sie schwimmen auf.

    Wenn das passiert, sollte man weder am Lenkrad drehen, noch bremsen oder Gas geben, sondern ohne hektische Manöver ausgekuppelt rollen lassen, bis die Reifen wieder Kontakt haben. Bei Autos mit Automatik sollte der Fuß behutsam vom Gas gehen und nicht die Fahrstufe gewechselt werden.

    Regnet es sehr ergiebig, sollten überflutete Abschnitte oder Unterführungen umfahren werden. Im Zweifel anhalten und umkehren, wenn die Wassertiefe nicht ganz genau abzuschätzen ist. Denn das ist nicht immer möglich, zumal dazu Hindernisse im Wasser verborgen sein können. Besonders vorsichtig ist man dort, wo Schlamm und Geröll über die Straße fließen. Hier kann der Boden so rutschig sein, dass schon eine leichte Strömung das Auto von der Fahrbahn zieht, so der ADAC.

    Wer schwungvoll durch zu tiefes Wasser fährt, riskiert durch Spritzwasser Motorschäden. Als Faustregel sollte man den Schweller nicht oder wenig eintauchen und möglichst nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren, so der ADAC.

    Wie gefährlich ist Gewitter beim Auto fahren?

    Natürlich kann ein Blitz auch in ein Auto einschlagen, die Insassen werden dann mit Sicherheit auch einen ziemlichen Schrecken bekommen. Passieren sollte ihnen aber nichts, denn die Karosserie wirkt als als sogenannter Faradayscher Käfig. Dieser leitet die elektrische Entladung um die Insassen herum. Das Fahrzeug selbst könnte aber leicht beschädigt werden. "Bei Versuchen in Hochspannungs-Labors wurden Brandspuren am Lack sowie quer über die Reifenflanken festgestellt", berichtet der ADAC.

    Wann sollte ich das Auto besser stehen lassen?

    Werden Stürme vorhergesagt, sollten baumreiche Strecken gemieden werden. Ab Windstärke 5 (29 bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) sollte man bereits vorsichtig sein. Wird vor schwerem Sturm (ab Windstärke 10) oder Orkanen gewarnt, rät der ADAC, gar nicht erst loszufahren.

    "Wer unterwegs überrascht wird, bleibt im Zweifel am nächstmöglichen sicheren Platz stehen", sagt Vincenzo Luc vom Tüv Süd. Dabei meiden Schutzsuchende aber Orte, wo etwa herabfallende Äste oder Bäume gefährlich werden können. Das gilt auch fürs Parken. Am sichersten steht das Fahrzeug in einer Garage. Wer keine hat, könnte für die absehbare Zeit des angekündigten Unwetters ein Parkhaus nutzen. Das koste vergleichsweise wenig Geld, das Auto bleibt aber heil, so Luc".

    Was sollten Motorradfahrer im Unwetter beachten?

    Die Fahrtipps gelten im Grunde auch fürs Motorrad. Biker halten sich nach Möglichkeit eher mittig auf der Fahrbahn. Das bringt laut ADAC beidseitig mehr Spielraum fürs Lenken. Auf flatternde Bekleidung verzichten sie besser und stellen Kleidung möglichst körpernah ein. Tankrucksäcke, Koffer oder Gepäckrollen erhöhen die Angriffsfläche.

    Was sollten Autofahrer mit Anhänger oder wohnwagen im Unwetter beachten?

    Auch Fahrzeuge wie Wohnmobile und Lieferwagen sind windempfindlicher. Schlimmstenfalls könnten sie sogar umkippen, so der ADAC. Das gilt auch für Anhänger-Gespanne: "Wer merkt, dass der Anhänger unruhig wird, sollte sofort Tempo raus nehmen und unter Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs bremsen", sagt Luc". Das kann stabilisieren.

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