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Autotest: So feiert der Panda ein bärenstarkes Comeback in neuer Größe

Autotest

So feiert der Panda ein bärenstarkes Comeback in neuer Größe

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    Praktischer Panda: Der Tester rühmt die vielen Ablagen im Innenraum.
    Praktischer Panda: Der Tester rühmt die vielen Ablagen im Innenraum. Foto: Fiat/dpa-tmn

    In Italien war er über Jahre das meistverkaufte Auto und bei uns als «tolle Kiste» mindestens so beliebt wie Citroëns Ente oder Renaults R5: In den 1980er- und 1990er-Jahren gab es kaum einen cooleren Kleinwagen als den Fiat Panda. Daran wollen die Italiener jetzt wieder anknüpfen.

    Denn während der normale Panda – als mittlerweile hoffnungslos veralteter Urenkel des kultigen Originals - nur als Billigheimer weiter im Programm bleibt, soll ein Grande Panda mit dem Charme von einst jetzt zum ausgewachsenen Kleinwagen aufsteigen und die Lücke schließen, die seit dem Ende von Uno, Tipo und Punto im Fiat Programm klafft.

    Und statt dafür alles neu zu erfinden, kramen sie für die Optik gefühlt einfach die alten Panda-Pläne wieder heraus. Nur, dass sie diese unters Vergrößerungsglas legen, den Wagen um drei Handbreit auf 3,99 Meter strecken und die Ikone in diesem Frühjahr als Grande Panda zurückbringen.

    Dabei fährt die größte der Stellantis-Marken wie all ihre Geschwister zweigleisig und bietet den Wiedergänger für 18.990 Euro aufwärts als Benziner oder ab 24.990 Euro mit E-Antrieb an.

    Mit Elektroantrieb einer der Ersten im Segment

    Während der Grande Panda als Verbrenner einer von vielen ist und gegen Kleinwagen wie den Hyundai i20 genauso antritt wie gegen Opel Corsa oder VW Polo, ist er als halbwegs alltags- und familientauglicher Stromer in dieser Preisklasse noch relativ allein.

    Von Stellantis-Geschwistern wie dem Citroën eC3 und dem Opel Frontera abgesehen, gibt es in der Liga um die 25.000 Euro bislang nur den Renault R5 und die Aussicht auf einen VW ID.2, der mit seinen Ablegern von Skoda und Cupra aber frühestens Ende des Jahres kommt.

    Unter Strom alltagstauglich mit Abstrichen

    Für den Kampfpreis gibt es den Grande Panda mit einem Elektroantrieb, der unter Abstrichen tatsächlich alltagstauglich ist. Denn zumindest im urbanen Umfeld oder für einen klassischen Zweitwagen reichen 83 kW/113 PS Motorleistung und 44-kWh-Batteriekapazität allemal.

    Denn wer sich nur mal kurz auf die Autobahn wagt, ist mit 132 km/h Spitzengeschwindigkeit gut bedient. Wer abends wieder daheim ist, kann auch mit 320 Kilometern Normreichweite leben. Wer immer brav im angestammten Habitat fährt, braucht auch keine intelligente Ladeplanung. Und so lange man ihn vor der Haustür und über Nacht einstöpselt, sind auch die 11 kW am Wechselstrom noch in Ordnung. Von «Schnellladen» kann man dagegen bei 100 kW am Gleichstrom kaum sprechen.

    Ein Dreizylinder als Alternative

    Aber für alle mit weniger Geduld oder größerem Aktionsradius gibt es ja einen Benziner, der zumindest milde hybridisiert ist. Der schöpft aus 1,2 Litern Hubraum 74 kW/101 PS, schafft bei Vollgas 160 km/h und kommt bei einem Normverbrauch von 5,4 Litern (123 g/km CO2) mit einem Tank rund 800 Kilometer weit.

    Ein Lächeln in der langen Ladepause

    Außerdem machen die Italiener zumindest einen Teil der Einschränkungen beim Elektro-Panda mit pfiffigen Details wieder wett. So schmerzen die langen Ladezeiten gleich nicht mehr ganz so sehr, wenn man dafür mit einem Lächeln auf den Lippen wie bei einem Staubsauger ein Spiralkabel aus dem Bug zieht, statt mühsam den Kabelsalat im Kofferraumboden zu entwirren.

    Und während ihm außerorts bisweilen die Puste fehlt, ist er in der City der ungekrönte Champion. Denn er hat nicht nur einen flinken Antritt wie jedes Elektroauto, sondern ist obendrein übersichtlich und wendig und findet flott seinen Weg auch in die engste Parklücke.

    Den Charme nicht den Controllern geopfert

    Das aufgespulte Ladekabel ist nur eines von vielen Beispielen, wie sich der Grande Panda seinen Charme bewahrt hat und zu einem waschechten Fiat wird. Obwohl die Italiener tief in den Konzernbaukasten greifen mussten, haben sie viel Eigensinn eingebracht und zitieren in zahlreichen Details die glorreiche Panda-Vergangenheit: vom Modellauto im Cockpit, über den ins Blech geprägten Panda-Schriftzug bis hin zur Form des digitalen Cockpits oder der Ablage zwischen den Sitzen, die an die legendäre Teststrecke LaPista auf dem Dach des Fiat-Stammwerks Lingotto erinnern.

    Anders als etwa beim Fiat 500 geht beim Grande Panda das gewisse Extra allerdings einher mit einem hohen Maß an Praktikabilität. So ist die «tolle Kiste» auch in ihrer Neuauflage ein für ihr Format überraschend geräumiges Auto, bietet allein im Cockpit große Ablagen für all die vielen Kleinigkeiten des Alltags, taugt im Fond als gemütlicher Kinderwagen und hat immerhin 361 Liter Kofferraum.

    Fazit: Eine Sparbüchse, die trotzdem Spaß macht

    Natürlich hat sich in den bald 50 Jahren seit dem letzten Panda viel getan, und der Grande Panda ist nicht allein auf weiter Flur. Aber innerhalb seiner Konzernfamilie überzeugt er durch deutlich mehr Eigensinn, als ihn etwa Citroen oder Opel an den Tag legen. Und im Feld der fremden Kleinwagen punktet er mit seiner Persönlichkeit und seinem Charme. Denn auch wenn er für seinen günstigen Preis ein paar Kompromisse erfordert, bleibt der Spaß so nicht ganz auf der Strecke.Datenblatt: Fiat Panda

    Neue «tolle Kiste»? Nun, unser Tester fand durchaus Gefallen am Fiat Grande Panda, vor allem im Stadtverkehr.
    Neue «tolle Kiste»? Nun, unser Tester fand durchaus Gefallen am Fiat Grande Panda, vor allem im Stadtverkehr. Foto: Fiat/dpa-tmn
    Auf der Überholspur? Gut, es gibt Autos, die sich auf der linken Spur eher zu Hause fühlen als der elektrische Panda mit seinen maximalen 132 Sachen Spitze.
    Auf der Überholspur? Gut, es gibt Autos, die sich auf der linken Spur eher zu Hause fühlen als der elektrische Panda mit seinen maximalen 132 Sachen Spitze. Foto: Fiat/dpa-tmn
    Los geht's, großes Bärchen: Das zeigt sich quirlig in der Stadt und schwimmt auf der Autobahn gemächlich mit.
    Los geht's, großes Bärchen: Das zeigt sich quirlig in der Stadt und schwimmt auf der Autobahn gemächlich mit. Foto: Fiat/dpa-tmn
    Klassische Karosserie? Jawohl, denn die Form wirkt bei einem Panda wie mit dem Lineal gezogen.
    Klassische Karosserie? Jawohl, denn die Form wirkt bei einem Panda wie mit dem Lineal gezogen. Foto: Fiat/dpa-tmn
    Wohnliches Zuhause mit Stil: Wem darüber entfällt, was für ein Gefährt gerade gesteuert wird, dem hilft ein Blick aufs Lenkrad sofort auf die Sprünge.
    Wohnliches Zuhause mit Stil: Wem darüber entfällt, was für ein Gefährt gerade gesteuert wird, dem hilft ein Blick aufs Lenkrad sofort auf die Sprünge. Foto: Fiat/dpa-tmn
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