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VW will drei Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze streichen - Kanzler reagiert

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VW will drei Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze streichen - Kanzler reagiert

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    Scholz für den Erhalt von Stellen bei VW.
    Scholz für den Erhalt von Stellen bei VW. Foto: Julian Stratenschulte

    Die Bundesregierung hat den VW-Konzern dazu aufgefordert, Jobs zu erhalten. Man müsse noch abwarten, was Volkswagen selbst dazu erklärt, sagte ein Regierungssprecher in Berlin mit Blick auf Angaben des Betriebsrats, nach denen VW Werke schließen und Zehntausende Stellen abbauen will.

    Die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu sei aber klar - "nämlich, dass mögliche falsche Managemententscheidungen aus der Vergangenheit nicht zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen dürfen". Es gehe darum, Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern.

    Volkswagen will nach Angaben des Betriebsrats in Deutschland mehrere Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. "Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen", sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Alle verbleibenden Standorte sollten zudem schrumpfen, fügte sie hinzu. Über diese Pläne habe der Konzern nun die Arbeitnehmerseite informiert.

    Cavallo kündigte Widerstand gegen die Pläne an. "Ich kann nur alle Vorstände und alle an der Unternehmensspitze warnen: Legt Euch nicht mit uns, mit der VW-Belegschaft an", sagte sie unter dem Beifall der Mitarbeiter. "Ihr steht ganz kurz vor der Eskalation!" Die Friedenspflicht endet bei VW Ende November, danach sind auch Streiks möglich.

    Den Konzern forderte Cavallo erneut auf, eine Gesamtperspektive für VW vorzulegen und nicht nur einzelne Sparmaßnahmen. "Mit uns wird es keine Salamitaktik geben. Keine Teillösungen und keine faulen Kompromisse. Uns geht es um ein Gesamtpaket für alle drei Themenbereiche. Alles Andere wird mit uns nicht zu machen sein!"

    IG Metall fordert Erhalt der VW-Standorte

    Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Wir wollen Standorte, Auslastung und Beschäftigung langfristig absichern. Wenn die Chefetage den Abgesang Deutschlands einläuten will, müssen sie mit Widerstand rechnen, den sie sich so nicht ausmalen kann!"

    Als besonders gefährdet gilt laut Betriebsrat das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hatte. Zudem plane der Vorstand betriebsbedingte Kündigungen, sagte Cavallo. Laut Betriebsrat droht der Verlust von zehntausenden Arbeitsplätzen. Ganze Abteilungen sollten geschlossen oder ins Ausland verlagert werden.

    Betriebsrat: Kein Werk ist sicher

    "Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher!", sagte Cavallo. Nähere Angaben macht sie nicht. VW beschäftigt in Deutschland rund 120.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Wolfsburg. Insgesamt betreibt die Marke VW in Deutschland zehn Werke, davon sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eins in Hessen. VW hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Ab Mitte 2025 wären betriebsbedingte Kündigungen möglich.

    Am Mittwoch kommen Konzern und die Gewerkschaft IG Metall zu ihrer zweiten Verhandlungsrunde über den VW-Haustarif zusammen. Bereits in der ersten Runde im September hatte VW die Forderungen der IG Metall nach sieben Prozent Erhöhung zurückgewiesen und stattdessen auf Einsparungen gedrängt. Nähere Angaben hatte VW dazu bisher nicht gemacht. Laut Cavallo fordert VW nun zehn Prozent Lohnkürzung sowie Nullrunden in den kommenden beiden Jahren. Darüber hatte zuvor das "Handelsblatt" berichtet. VW hatte Anfang September angekündigt, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger auszuschließen.

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