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Bühnen: Kritikerumfrage: Magdeburg ist Theater des Jahres

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Kritikerumfrage: Magdeburg ist Theater des Jahres

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    Das Theater Magdeburg liegt in einer Kritikerumfrage diesmal vorn. (Archivbild)
    Das Theater Magdeburg liegt in einer Kritikerumfrage diesmal vorn. (Archivbild) Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

    Das Theater Magdeburg ist einer Umfrage des Fachmagazins «Theater heute» zufolge die Bühne des Jahres. Befragt wurden 47 Kritikerinnen und Kritiker zur vergangenen Spielzeit. Mit sechs Stimmen entfielen die meisten Nennungen auf das Schauspiel Magdeburg, wie es im neuen Jahrbuch heißt. Das Fachmagazin schrieb von einer Überraschung.

    Die Berliner Volksbühne und das Staatstheater Wiesbaden landeten mit jeweils vier Stimmen auf dem zweiten Platz. In der Saison davor war das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg als Theater des Jahres ausgewählt worden.

    Was Kritiker an Magdeburg schätzen

    In einer Analyse für «Theater heute» schrieb Kritikerin Eva Behrendt, es sei immer wieder gelungen, das Schauspiel Magdeburg in die überregionalen Nachrichten zu bringen. Sie lobte die dreiköpfige Schauspieldirektion und das junge Ensemble, darunter seien große Talente.

    Das Theater Magdeburg war in diesem Jahr erstmals zum renommierten Theatertreffen in Berlin eingeladen - mit Jan Friedrichs Inszenierung «Blutbuch» nach dem gleichnamigen Roman von Kim de l’Horizon. Geleitet wird das Schauspiel von Dramaturg Bastian Lomsché, Regisseurin Clara Weydel und Kostümbildner Clemens Leander. Die Gesamtintendanz liegt bei Julien Chavaz.

    Nichts für Zartbesaitete: die Inszenierung des Jahres

    Die Inszenierung des Jahres stammt von Choreografin Florentina Holzinger: In «Sancta» setzt sie sich mit der katholischen Kirche auseinander. «Auch wenn das Publikum insbesondere in Stuttgart mit Ohnmachten zu kämpfen hatte, begeisterte das Gesamtkunstwerk über alle Genregrenzen hinaus», heißt es im Magazin. Neun Jurymitglieder stimmten dafür. Ausgezeichnet wurde auch das Bühnenbild von Nikola Knežević, das etwa Halfpipe und Kletterwand zeigte.

    Holzinger hatte für die Koproduktion, die in Schwerin Premiere gefeiert hatte, die Oper «Sancta Susanna» von Paul Hindemith als Vorlage genommen. In einem Interview von «Theater heute» wurde sie auf die Eigenheiten eines Opernpublikums angesprochen.

    «Ich fand es irgendwie auch cool, dass ein Opernpublikum tendenziell Kunst noch immer so ernst nimmt», sagte Holzinger. «Sie respektieren das Ergebnis entweder sehr oder sind unheimlich echauffiert darüber – beides bedeutet, dass es ihnen enorm wichtig ist.» Sie habe noch nie so viele handgeschriebene Briefe aus beiden Lagern bekommen nach einer Show.

    Welche Schauspielnamen die Kritiker empfehlen

    Als Schauspielerin des Jahres setzte sich in der Umfrage die Österreicherin Julia Riedler durch, die am Wiener Volkstheater in «Fräulein Else» nach Arthur Schnitzler zu sehen ist und etwa im «Tatort» mitspielte.

    Schauspieler des Jahres sind nach Meinung der Kritikerinnen und Kritiker Andreas Döhler (Berliner Ensemble/«Kleiner Mann - was nun?»), Moritz Kienemann (Deutsches Theater/«Hinkemann») und Thomas Schmauser (Münchner Kammerspiele/«Mephisto»).

    Das Stück des Jahres ist nach Meinung der Kritikerinnen und Kritiker Dea Lohers «Frau Yamamoto ist noch da», das insgesamt acht Stimmen bekam. Ein besonderes Ärgernis war aus Sicht vieler Kritikerinnen und Kritiker die «fatale Spar- und Kulturpolitik» in Berlin und an anderen Orten.

    Ergebnisse der Umfrage von «Theater heute» auf einen Blick:

    Das Schauspiel wird in Magdeburg von einem dreiköpfigen Team geleitet - von Clara Weyde (links), Bastian Lomsché (rechts) und Clemens Leander (nicht im Bild). (Archivbild)
    Das Schauspiel wird in Magdeburg von einem dreiköpfigen Team geleitet - von Clara Weyde (links), Bastian Lomsché (rechts) und Clemens Leander (nicht im Bild). (Archivbild) Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa
    Choreografin Florentina Holzinger schuf die «Inszenierung des Jahres». (Archivbild)
    Choreografin Florentina Holzinger schuf die «Inszenierung des Jahres». (Archivbild) Foto: Soeren Stache/dpa
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