Als zweiter Corona-Impfstoff ist ab sofort auch das Mittel mRNA-1273 des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA. Damit kommen bald zusätzliche Impfstoffmengen gegen die Pandemie in Europa auf den Markt.
Wie wirkt der Impfstoff von Moderna? Können jetzt mehr Menschen schnell geimpft werden? Der Überblick.
Wieviel Impfstoff will Moderna in die EU liefern?
Der Hersteller will einem Rahmenvertrag zufolge nach und nach 160 Millionen Einheiten an die EU-Staaten liefern. "Wir werden mehr als genug sichere und wirksame Impfungen zum Schutz aller Europäer haben", sagte von der Leyen.
Wieviele Dosen davon landen in Deutschland?
Von den 160 Millionen EU-weit bestellten Moderna-Dosen werde Deutschland mehr als 50 Millionen erhalten, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Im ersten Quartal kämen aber wegen der zuerst begrenzten Produktionskapazitäten nur knapp zwei Millionen Moderna-Dosen nach Deutschland.
Was beginnt die Auslieferung?
Moderna mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts hatte vor einigen Wochen erklärt, in den ersten drei Monaten 2021 würden 100 bis 125 Millionen Impfdosen des Vakzins mit dem Namen "mRNA-1273" produziert. Davon sollen 15 bis 25 Millionen außerhalb der USA zur Verfügung stehen. Die ersten Lieferungen an die EU-Staaten könnten noch im Januar beginnen.
Wer kann mit dem Moderna-Impfstoff mRNA-1273 geimpft werden?
Der Impfstoff soll für Personen ab 18 Jahren zugelassen werden.
Wie wirksam ist der Impfstoff von Moderna?
Der Moderna-Impfstoff gilt als ebenso wirksam, aber etwas unkomplizierter in der Verwendung als das Mittel von Biontech/Pfizer, das am 21. Dezember als erstes die EU-Zulassung bekam. Er muss anders als das Mittel von Biontech/Pfizer nicht bei minus 70 Grad gekühlt werden. In den USA wird das Moderna-Vakzin nach einer Notfallzulassung bereits seit kurz vor Weihnachten gespritzt.
Was bedeutet bedingte Marktzulassung?
In der EU hat der Moderna-Impfstoff nun nach umfangreicherer Prüfung durch die EMA eine reguläre, bedingte Marktzulassung. Bedingt heißt, dass der Hersteller verpflichtet ist, auch nach Beginn der Impfungen Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln.
Wie wird der Moderna-Impfstoff geimpft? Und was ist mit den Nebenwirkungen?
Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein; von Pfizer/Biontechs Mittel soll nach drei Wochen eine zweite Dosis verabreicht werden. Beide Mittel hatten in Testreihen eine hohe Wirksamkeit von um die 94 Prozent und nur wenige Nebenwirkungen gezeigt.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Biontech- und dem Moderna-Impfstoff gegen Corona?
Wie das Mittel von Biontech/Pfizer ist auch das von Moderna ein sogenannter mRNA-Impfstoff. Enthalten sind genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.
Wird es zeitnah noch weitere Impfstoffe gegen Corona geben?
In den nächsten Monaten sollen noch weitere Impfstoffe in Europa auf den Markt kommen. Als nächstes könnte das Vakzin von Astrazeneca an der Reihe sein, das in Großbritannien bereits mit einer Notfallzulassung genutzt wird. Davon hat die EU-Kommission bis zu 400 Millionen Dosen bestellt.