Entwicklungsminister Gerd Müller hat mehr Schutz gegen die Rekrutierung von Kindern als Kämpfer in Konflikten gefordert. "Kindersoldaten sind Opfer, keine Täter. Sie brauchen einen Ausweg, Schutz, Schulen und keine Gewehre!", erklärte der CSU-Politiker zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten am Freitag. Er verwies auf Zahlen der Vereinten Nationen, wonach bis zu 250.000 Kinder von bewaffneten Gruppen als Kindersoldaten zu Gewalttaten gezwungen werden. "Viele von ihnen werden auch sexuell missbraucht", so Müller. "Diese Kinder leiden unter der verbrecherischsten Form von Kinderarbeit."

Die Corona-Krise verschärfe die Lage noch. Die UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco schätze, dass in Folge der Pandemie 24 Millionen Kinder nicht in Schulen zurückkehrten und arbeiten müssten oder in Konflikten ausgebeutet würden.
Wo es besonders viele Kindersoldaten gibt
Besonders schlimm sei die Lage etwa in Nigeria, wo Kinder von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zwangsrekrutiert würden. "Über zwei Millionen Menschen wurden schon vom Schrecken der Boko Haram vertrieben", so Müller. "Kinder werden als Soldaten auch in den Konfliktgebieten in Zentral- und Ostafrika sowie im Jemen und in Syrien missbraucht. Sie leiden unter den seelischen und körperlichen Folgen oft ihr ganzes Leben lang." Ziel müsse es sein, den Kindern die Bildung und eine Chance auf ein normales Leben zurückzugeben.