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Fall Eitan: Großvater wehrt sich gegen Rückführung des Jungen nach Italien

Streit um Sorgerecht

Fall Eitan: Großvater wehrt sich gegen Rückführung des Jungen nach Italien

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    Eitan hatte als Einziger das Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore überlebt. Seitdem streitet sich die Familie darüber, wo der Junge leben soll.
    Eitan hatte als Einziger das Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore überlebt. Seitdem streitet sich die Familie darüber, wo der Junge leben soll. Foto: Vigili del Fuoco, dpa

    Im mutmaßlichen Entführungsfall um den Jungen Eitan, den einzigen Überlebenden der Seilbahn-Katastrophe vom Lago Maggiore, wehrt sich die Familie um den Großvater mütterlicherseits gegen die Rückführung des Jungen nach Italien. Ein entsprechender Einspruch gegen die Entscheidung des Familiengerichts in Tel Aviv sei am Montag beim höher gestellten Bezirksgericht eingegangen, bestätigte eine Gerichtssprecherin. Weitere Angaben könne sie nicht machen, da es sich um eine Familiensache handele.

    Anfang vergangener Woche hatte das Familiengericht in Tel Aviv die Rückkehr des Jungen nach Italien angeordnet. Der in Israel lebende Großvater muss zudem rund 19.000 Euro an Gerichtskosten übernehmen, hieß es in einem Auszug aus dem Urteil.

    Streit um das Sorgerecht für den einzigen Überlebenden des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore

    Der Junge, der bei dem Unfall am Pfingstsonntag beide Eltern, den kleinen Bruder und zwei Urgroßeltern verloren hatte, war Mitte September von seinem Großvater mütterlicherseits heimlich und entgegen einer richterlichen Anordnung nach Israel geflogen worden. In dem Verfahren hatte die Tante väterlicherseits - Aya Biran-Nirko - die Rückkehr des Sechsjährigen mit ihr nach Italien gefordert.

    Das Urteil des Gerichts war keine Entscheidung darüber, wer langfristig das Sorgerecht für den Jungen erhält. Es ging bei dem Verfahren nur um seinen aktuellen Aufenthaltsort. Ein entsprechendes Verfahren darüber ist derzeit in Mailand anhängig und soll am 1. Dezember fortgesetzt werden.

    Eitan wurde in Israel geboren und wuchs in Italien auf

    Eitan wurde Medienberichten zufolge in Israel geboren, zog aber kurz nach der Geburt mit seinen Eltern nach Italien. Er hat demnach sowohl einen israelischen als auch einen italienischen Pass. Die Tante hatte zu dem Verfahren gesagt, Pavia in der Lombardei sei die Heimat des Jungen, der im September in Italien hätte eingeschult werden sollen.

    Eitan hatte im Mai als Einziger den Seilbahn-Unfall auf dem Monte Mottarone am Lago Maggiore überlebt, bei dem neben seinen fünf Verwandten noch neun weitere Menschen starben. Ein Zugseil war gerissen, die Notbremsen waren bisherigen Ermittlungen zufolge blockiert, so dass die Gondel talwärts rauschte, an einer Seilbahnstütze aus der Verankerung sprang und zu Boden krachte.

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