Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Der Friedensnobelpreis 2023 geht an Narges Mohammadi

Friedensnobelpreisträger 2023

Der Friedensnobelpreis 2023 geht an Narges Mohammadi

    • |
    Taghi Rahmani hält 2016 bei der Verleihung des Weimarer Menschenrechtspreises an seine Frau Narges Mohammadi stellvertretend den Preis in der Hand. Narges Mohammadi war bereits damals in Haft. Nun bekommt sie den Friedensnobelpreis 2023 verliehen.
    Taghi Rahmani hält 2016 bei der Verleihung des Weimarer Menschenrechtspreises an seine Frau Narges Mohammadi stellvertretend den Preis in der Hand. Narges Mohammadi war bereits damals in Haft. Nun bekommt sie den Friedensnobelpreis 2023 verliehen. Foto: Reichel/arifoto/dpa

    Der Friedensnobelpreis 2023 geht an die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag um 11 Uhr bekannt.

    Narges Mohammadi ist eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran und wurde bereits mehrfach inhaftiert. Aktuell verbüßt die 51-Jährige eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen Irans Machtapparat, brachte Mohammadi einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an Dutzenden Frauen im Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte.

    Diesmal waren 351 Kandidatinnen und Kandidaten für den wichtigsten politischen Preis der Erde im Rennen, darunter 259 Personen und 92 Organisationen.

    Friedensnobelpreis 2023: Bekanntgabe immer in Oslo

    Im vergangenen Jahr war der Friedensnobelpreis an den inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki sowie die Menschenrechtsorganisationen Memorial aus Russland und Center for Civil Liberties aus der Ukraine gegangen. Sie waren damit unter anderem für ihren Einsatz für die Zivilgesellschaften in ihren Heimatländern, das Recht auf Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger geehrt worden.

    Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm waren von Montag bis Donnerstag bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden.

    Ein Mitarbeiter der Nationalbibliothek zeigt eine goldene Nobelpreismedaille.
    Ein Mitarbeiter der Nationalbibliothek zeigt eine goldene Nobelpreismedaille. Foto: Fernando Vergara, dpa

    Zum Abschluss der diesjährigen Preisbekanntgaben folgt am Montag der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Alle Preise sind diesmal mit elf Millionen Kronen (rund 950 000 Euro) pro Kategorie dotiert.

    Fakten zum Friedensnobelpreis

    • Der Friedensnobelpreis gilt als wohl bedeutendste internationale Auszeichnung.
    • Ausgerechnet der Erfinder des Dynamits, der schwedische Industrielle Alfred Nobel, hat den Preis gestiftet. Der 1896 gestorbene Chemiker und Erfinder hatte in seinem Testament bestimmt, dass die Zinsen seiner Stiftung jährlich zu fünf gleichen Teilen denjenigen zugutekommen sollen, "die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben".
    • Traditionell wird der Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag Nobels, übergeben.
    • Für die Vergabe ist auch nicht das schwedische Nobelkomitee verantwortlich, sondern das norwegische Nobelkomitee, das vom Parlament gewählt wird.
    • 1901 wurde die Auszeichnung zum ersten Mal vergeben - an Henry Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes, und an Frederic Passy, den Gründer der französischen Friedensgesellschaft.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden