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George-Floyd-Prozess: US-Gericht verhängt lange Haftstrafe für Ex-Polizist Chauvin

Strafmaß festgelegt

George-Floyd-Prozess: US-Gericht verhängt lange Haftstrafe für Ex-Polizist Chauvin

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    Der ehemalige Polizist Derek Chauvin mit seinem Verteidiger Eric Nelson (l) im Gerichtssaal.
    Der ehemalige Polizist Derek Chauvin mit seinem Verteidiger Eric Nelson (l) im Gerichtssaal. Foto: Uncredited/dpa

    Im Prozess um die Tötung des Afroamerikaners George Floyd vor gut einem Jahr hat das zuständige US-Gericht eine Haftstrafe von 22 Jahren und sechs Monaten gegen den verurteilten weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin verhängt. Das verkündete das Gericht am Freitag in Minneapolis. Chauvin war Ende April von den Geschworenen in dem Prozess unter anderem wegen Mordes zweiten Grades schuldig befunden worden. Nach deutschem Recht entspräche dies eher Totschlag. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe für den 45-Jährigen gefordert, die Staatsanwaltschaft dagegen 30 Jahre Haft.

    Chauvin presste sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals

    Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor das Bewusstsein und starb wenig später. Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben.

    George-Floyd-Prozess: Richter erkennt besondere Schwere der Tat an

    Die Geschworenen in dem Prozess hatten Chauvin in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen - auch wegen Mordes dritten Grades und Totschlags zweiten Grades. Letzteres entspräche nach deutschem Recht eher fahrlässiger Tötung. Chauvin hatte auf nicht schuldig plädiert. Das Strafmaß wurde nach geltendem Recht im Bundesstaat Minnesota nur für den schwerwiegendsten Anklagepunkt verhängt. Richter Peter Cahill hatte die besondere Schwere der Tat anerkannt.

    Floyds gewaltsamer Tod hatte die USA aufgewühlt und die größte Welle an Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt seit Jahrzehnten ausgelöst.

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