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Kreml-Kritiker Nawalny möglicherweise vergiftet: Ärzte in Russland verbieten Transport nach Deutschland

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Kreml-Kritiker Nawalny möglicherweise vergiftet: Ärzte in Russland verbieten Transport nach Deutschland

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    Alexej Nawalny, Oppositionsführer aus Russland, ist nach Angaben seiner Sprecherin mit Vergiftungserscheinungen auf einer Intensivstation in einem Krankenhaus. Er war zunächst bewusstlos. Eine Behandlung in Berlin lehnen die Ärzte in Russland jetzt ab.
    Alexej Nawalny, Oppositionsführer aus Russland, ist nach Angaben seiner Sprecherin mit Vergiftungserscheinungen auf einer Intensivstation in einem Krankenhaus. Er war zunächst bewusstlos. Eine Behandlung in Berlin lehnen die Ärzte in Russland jetzt ab. Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa

    Der Gesundheitszustand des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny auf der Intensivstation eines Krankenhauses in der sibirischen Großstadt Omsk erlaubt nach Einschätzung von russischen Ärzten keinen Transport. Das teilte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Freitagmorgen beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Den Wunsch der Familie hielten die Mediziner für den Transport in ein ausländisches Krankenhaus nicht für entscheidend.

    Zuvor hatten die Mediziner nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums Nawalnys Zustand als schwer, aber stabil eingeschätzt. Demnach hatten Spezialisten aus Moskau nach Angaben der Behörden geprüft, ob er für die Verlegung in eine andere Klinik transportfähig sei. Er soll in Deutschland behandelt werden - wegen des dringenden Verdachts einer schweren Vergiftung. Er wurde im Koma künstlich beatmet, hieß es.

    Nawalny: Sprecherin spricht von vergiftetem Tee

    "Nawalnys Leben hängt jetzt von der Tatsache ab, dass der Chefarzt der Intensivstation sich weigert, Verantwortung zu übernehmen", schrieb seine Sprecherin bei Twitter. Nawalny soll mit einem Spezialflugzeug zur Behandlung nach Berlin geflogen werden, wie der Filmproduzent Jaka Bizilj der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Maschine wurde am Mittag (Ortszeit) dort erwartet.

    Nawalny hatte sich in Sibirien zu einer politischen Reise aufgehalten, um die Regionalwahlen im September vorzubereiten. Er warb dort für seine Strategie einer so bezeichneten "klugen Abstimmung", die darauf gerichtet ist, jede beliebige Partei zu wählen – nur nicht die Kremlpartei Geeintes Russland. Er will damit deren Dominanz in Russland brechen. Nawalny gilt innenpolitisch als Staatsfeind Nummer eins des Kreml.

    Der 44-Jährige hatte am Donnerstag nach Angaben seiner Sprecherin Kira Jarmysch vor dem Abflug von Tomsk nach Moskau einen Tee getrunken. Das Getränk könnte nach ihren Vermutungen vergiftet gewesen sein. Das Flugzeug musste wegen des Notfalls in Omsk zwischenlanden.

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