In Sachsen-Anhalt ist die Landtagswahl am Sonntg bis zum Mittag auf ein geringeres Interesse der Wählerinnen und Wähler gestoßen als vor fünf Jahren. Wie die Landeswahlleitung mitteilte, lag die vorläufige Wahlbeteiligung um 12 Uhr bei 22,4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2016 waren es zu diesem Zeitpunkt 25 Prozent gewesen. Am Ende der Tages lag die Wahlbeteiligung bei 61,1 Prozent. Die diesjährige Landtagswahl sei reibungslos angelaufen.
Bis 18 Uhr sind rund 1,8 Millionen Menschen aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Bei der Landtagswahl zeichnet sich laut letzten Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der CDU und der AfD ab. Insgesamt 449 Kandidatinnen und Kandidaten von 22 Parteien stellen sich zur Wahl, verteilt in 41 Wahlkreisen.
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat begonnen - bisher mit geringerer Beteiligung
Ministerpräsident Reiner Haseloff trat in Wittenberg an die Wahlurne. Der CDU-Politiker und Spitzenkandidat der Union im Land wurde in seiner Heimatstadt von seiner Frau Gabriele begleitet. Er habe alles getan, was notwendig und machbar gewesen sei, um die Menschen zu überzeugen, sagte der Christdemokrat. Dieser Sonntag sei der Tag der Wähler. Haseloff hat laut Umfragen gute Chancen auf eine dritte Amtszeit.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Das müssen Sie wissen
Der Ausgang der Landtagswahl wird bundesweit mit Spannung erwartet. Nach den jüngsten Umfragen könnte es aber auch zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD kommen. Haseloff hatte im Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl ausgeschlossen.
Insgesamt 449 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Wahl. 22 Parteien treten an, verteilt auf 41 Wahlkreise. Angesichts der Corona-Pandemie wird mit einem hohen Briefwahl-Anteil gerechnet. In den mehr als 2000 Wahllokalen gelten Abstands- und Hygieneregeln und Maskenpflicht. Mancherorts bildeten sich vor den Wahllokalen Schlangen. Gegen Mittag werden erste Angaben zur Wahlbeteiligung erwartet. Diese lag bei der Landtagswahl vor fünf Jahren bei 61,1 Prozent.
In Sachsen-Anhalt regieren seit 2016 die CDU, die SPD und die Grünen zusammen als Kenia-Koalition
Der Spitzenkandidat der AfD in Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, sagte bei seiner Stimmabgabe in Magdeburg, er hoffe, dass die Partei am Sonntag stärkste Kraft werde. Er sei aber auch mit einem Ergebnis zufrieden, das sich zwischen 22 und 26 Prozent bewege, sagte Kirchner. "Ich würde mir wünschen, dass das hier auch ein richtungsweisendes Ergebnis für die Bundestagswahl wird."
In Sachsen-Anhalt regieren seit 2016 die CDU, die SPD und die Grünen zusammen als Deutschlands erste sogenannte Kenia-Koalition. Die CDU hatte vor fünf Jahren 29,8 Prozent der Wählerstimmen in Sachsen-Anhalt bekommen. Die AfD kam 2016 auf 24,3 Prozent. Die Linke bekam 16,3 Prozent der Wählerstimmen, die SPD 10,6 Prozent und die Grünen 5,2 Prozent. Die FDP scheiterte mit 4,9 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Liberalen haben laut Umfragen Chancen auf den Wiedereinzug in das Magdeburger Parlament.
Noch bis zuletzt haben Parteien gegen einen möglichen AfD-Sieg in Sachsen-Anhalt gekämpft.