Im Herbst fallen bekanntlich die Blätter. Viele Städte und Gemeinden schicken deshalb aktuell wieder ihre Mitarbeiter los, um in Parks, an Straßen und Wegesrändern das Herbstlaub zu entfernen - mit Laubbläsern. Die nerven allerdings nicht nur durch ihren Lärm - sie bringen auch Tiere in Gefahr. "Sie sind laut, schmutzig, gefährlich für Tiere und bedenklich für unsere Gesundheit", bewertet das Umweltbundesamt die beliebten Geräte.
Was man vor der Anschaffung eines Laubbläsern bedenken sollte.
Was bringt ein Laubbläser?
Laubbläser und -sauger können helfen, große Flächen von Herbstlaub zu befreien. "Wer mit einem Laubbläser arbeitet, muss sich nicht bücken und kann schnell viel Laub oder andere Reste im Garten und auf dem Hof bewegen", sagt Marja Rottleb vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Abgesehen davon bietet die technische Lösung aus Sicht der Naturschützerin aber keine weiteren Vorteile - dafür aber viele Nachteile.
Wann bringt ein Laubbläser nichts?
- Der Versuch, feuchtes Laub mit einem Laubsauger oder -bläser von Straßen oder Gehwegen zu entfernen, wird häufig scheitern, weil die Geräte dazu nicht stark genug sind.
- Ebenso wenig empfehlenswert ist laut Umweltbundesamt die Benutzung eines Laubbläsers zur Beseitigung von Kehricht. Dabei wird mehr Staub aufgewirbelt als letztlich in der Tonne landet.
Wie laut sind Laubbläser?
Laubsauger und -bläser können im Betrieb zwischen 90 und 120 Dezibel laut werden, so das UBA. Damit seien sie "ungefähr so laut wie eine Kettensäge oder ein Presslufthammer". Der Lärm kann dabei nicht nur menschliche Anwohner und Gartennachbarn stören, sondern stresst auch Tiere - insbesondere Vögel.
Uhrzeit und Tage: Wann darf man mit dem Laubbläser arbeiten?
Lärm macht krank – deshalb dürfen Laubbläser in Wohngebieten wochentags nur zwischen 9 und 13 Uhr und zwischen 15 und 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen gar nicht benutzt werden.
Welche Folgen hat der Einsatz von Laubbläsern für die Tierwelt?
"Geräte mit Häckselfunktion, wie Laubsauger oder Rasenmäher, stellen eine tödliche Gefahr für kleine Gartentiere und Insekten, wie Frösche, Spinnen oder Regenwürmer, dar" ,heißt es beim Bundesumweltamt. Und auch die Bundesregierung äußerte sich in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen kritisch über den Einsatz von Laubbläsern. "In der Streuschicht am Boden leben zahlreiche Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen oder auch Kleinsäuger, die durch das Entfernen des Laubes den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage verlieren können".
Sind Laubbläser schädlich für die Luft?
Geräte mit Verbrennungsmotor erzeugen laut Umweltbundesamt Luftschadstoffe, die bei den meisten Laubsaugern und -bläsern sogar ungefiltert in die Umgebung geblasen werden. "Auch am Boden und im Laub befindliche Mikroben, Pilze, Unrat und Tierkot werden durch Gartengeräte wie Laubsauger und -bläser fein in der Luft verteilt. Besonders für die Benutzer, aber auch für Umstehende ist dies gesundheitlich bedenklich", so die Behörde.
Sind Laubbläser mit Akku oder Elektroantrieb eine Alternative?
Laubbläser mit Akku sind leiser, aber leistungsschwächer und eher teuer. Elektrische Laubbläser sind zwar günstiger, beim Einsatz ist man allerdings an das Kabel gebunden.
Welche Alternativen gibt es zum Laubbläser?
Die simpelste Alternative ist natürlich der gute alte Rechen. Ohnehin sollte man im Herbstlaub mehr als Müll sehen. "Blätter sind meist kein lästiger Abfall", so die Stiftung Warentest. "Verteilt unter Hecken und Büschen erhöhen sie auf Dauer den Humusgehalt des Bodens." Und nicht nur das: "Igel und andere Tiere überwintern gern im Laub."