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Osten und Westen in Deutschland: Löhne hinken im Osten hinterher

Lohnungleichheit

Ostlöhne hinken Westeinkommen immer noch deutlich hinterher

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    Die Löhne im Osten Deutschlands hinken den Einkommen im Westen teils nach wie vor stark hinterher.
    Die Löhne im Osten Deutschlands hinken den Einkommen im Westen teils nach wie vor stark hinterher. Foto: Matthias Becker (Symbolbild)

    Die Löhne im Osten Deutschlands hinken den Einkommen im Westen in einigen Branchen teils nach wie vor stark hinterher. Der größte Unterschied bestand zuletzt bei der Herstellung von Bekleidung, wo Vollzeitbeschäftigte im Westen 73 Prozent mehr verdienen als im Osten. Das geht aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

    Bei diesem Wirtschaftszweig gehen die Löhne für alle Schneiderarbeiten in die Statistik ein, dazu die Herstellung von Pelzwaren. Das mittlere Entgelt lag in Westdeutschland hier 2019 bei 3.423 Euro, im Osten bei 1.978 Euro.

    Entgelt in Westdeutschland fast 25 Prozent über dem der Ostdeutschen

    Insgesamt erhielten sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte 2019 im Westen ein mittleres Einkommen von 3.526 Euro brutto, in Ostdeutschland waren es 2.827 Euro. Das Entgelt in Westdeutschland lag somit um 24,7 Prozent höher als das der Ostdeutschen (Lesen Sie auch: Pandemie droht soziale Ungleichheit in Deutschland zu verschärfen).

    In absoluter Zahl gab es den größten Abstand beim Auto-, Motoren-, Karosserie-, Anhänger- und Autoteilebau. In diesem Bereich lag das Einkommen im Westen bei 5.354 Euro brutto, im Osten bei 3.690 - eine Differenz von 1.664 Euro. Somit wurde im Westen 45,1 Prozent mehr verdient. Eine deutliche Kluft gab es zudem:

    • im Maschinenbau (43,8 Prozent)
    • in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten
    • bei elektronischen und optischen Erzeugnissen (43,4 Prozent)
    • im sonstigen Fahrzeugbau (29,9 Prozent)
    • in der Herstellung chemischer Erzeugnisse (27,1 Prozent)

    Sabine Zimmermann: Ost-West-Spaltung in Sachen Arbeit

    Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, sagte: "Die Spaltung am Arbeitsmarkt hält auch über 30 Jahre nach der Wende an." Nötig seien eine Stärkung von Tarifverträgen und Tarifbindung, die im Osten deutlich schwächer ausgeprägt seien als im Westen. Ausdrücklich unterstützte Zimmermann die Forderung der IG Metall, die in der laufenden Tarifrunde in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie eine Ost-West-Angleichung bei den Arbeitsbedingungen schaffen will.

    Lesen Sie auch: Warnstreiks bei BMW in München und Regensburg: IG Metall weitet Aktionen aus

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