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Prozess gegen Mutter der getöteten Leonie: Urteil erwartet

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Prozess gegen Mutter der getöteten Leonie: Urteil erwartet

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    Fast drei Jahre nach dem Tod der kleinen Leonie muss sich die 27-Jährige Mutter wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen verantworten.
    Fast drei Jahre nach dem Tod der kleinen Leonie muss sich die 27-Jährige Mutter wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen verantworten. Foto: Bernd Wüstneck, dpa

    Das Amtsgericht Neubrandenburg will am Dienstag (09.00 Uhr) den Prozess gegen die Mutter der getöteten Leonie aus Torgelow abschließen. Zuerst sollen - ohne Öffentlichkeit - die Schlussvorträge von Anklage, Verteidigung und Nebenklage gehört werden. Am Nachmittag will Richterin Tanja Krüske die Öffentlichkeit wieder zulassen und das Urteil verkünden.

    Der 27 Jahre alten Angeklagten wird fahrlässige Tötung durch Unterlassen vorgeworfen. Sie soll die Verletzungen der Sechsjährigen damals zwar erkannt, aber nicht rechtzeitig für Hilfe gesorgt haben. Ihr droht eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

    Der Prozess wurde wegen der Persönlichkeitsrechte des gestorbenen Mädchens, ihrer beiden Geschwister sowie der Mutter weitgehend hinter verschlossenen Türen geführt. (Az. 332 Ls 1658/21).

    Stiefvater hatte Mädchen misshandelt

    Leonie war am 12. Januar 2019 tot in der Wohnung der fünfköpfigen Familie in Torgelow (Vorpommern-Greifswald) gefunden worden. Der Stiefvater hatte das Mädchen stark misshandelt und dann verhindert, dass rechtzeitig Rettungskräfte gerufen werden. Dafür wurde er vom Landgericht bereits rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt. In dem Prozess war die Mutter die Hauptzeugin der Staatsanwaltschaft.

    Der Stiefvater hatte das Mädchen nach Auffassung der Richter am Landgericht damals bestraft, weil sie ihrer Mutter hinterhergehen wollte, die zu der Zeit zum Einkaufen war. Leonie lag im Bett und kühlte ihre Wunden mit Kühlakkus, als die Mutter zurückkam. Der Stiefvater erklärte, dass Leonie die Treppe im Hausflur heruntergefallen sei. Das glaubten ihm die Richter aber nicht. Die Frau wandte sich damals ihrem Baby und dem damals zwei Jahre alten Bruder zu, die im Haushalt lebten.

    Als es im Laufe des Abends Leonie immer schlechter ging, rief der Stiefvater doch noch die Rettungskräfte, die dem Mädchen aber nicht mehr helfen konnten. Sie starb an Verletzungen im Gehirn. Nach Einschätzung einer Rechtsmedizinerin hätte das Kind aber überleben können, wenn schneller medizinische Hilfe geholt worden wäre.

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