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Tag eins im Prozess um Tod von George Floyd: Staatsanwalt spricht von "exzessiver Gewalt"

Prozessbeginn in den USA

Tag eins im Prozess um Tod von George Floyd: Staatsanwalt spricht von "exzessiver Gewalt"

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    Vor Prozessbeginn demonstrieren zahlreiche Menschen und erinnern mit Mahnwachen an George Floyds Tod.
    Vor Prozessbeginn demonstrieren zahlreiche Menschen und erinnern mit Mahnwachen an George Floyds Tod. Foto: John Arthur Brown, dpa (Symbolbild)

    Fast ein Jahr nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA hat das Hauptverfahren gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin begonnen. Ihm wirft die Anklage unter anderem Mord zweiten Grades vor, worauf im Bundesstaat Minnesota bis zu 40 Jahre Haft stehen.

    Der Prozess in der Stadt Minneapolis begann am Montag mit einem Eröffnungsstatement von Staatsanwalt Jerry Blackwell. Chauvin habe gegen den unbewaffneten Floyd "exzessive" und unverhältnismäßige Gewalt eingesetzt und damit seine Pflichten als Polizist verletzt, sagte er. Floyd sei in Handschellen gewesen und habe 27 mal gefleht, ihn atmen zu lassen, doch Chauvin habe nicht von ihm abgelassen, so Blackwell.

    Prozess um George Floyds Tod könnte rund einen Monat dauern

    Unmittelbar zuvor hatte Richter Peter Cahill die zwölf Geschworenen und zwei Ersatzmitglieder der Jury vereidigt, die letztlich über Chauvins Schuld oder Unschuld befinden werden. Cahill geht davon aus, dass das Verfahren bis zu einem Monat dauern könnte.

    Der 46-jährige Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen. Videos haben dokumentiert, wie Polizisten den unbewaffneten Floyd zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut acht Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb. Die Beamten hatten Floyd wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben.

    dpatopbilder - 31.05.2020, USA, Los Angeles: Cory Palka, Kommandeur des Los Angeles Police Department, steht während eines Protests zwischen mehreren zerstörten, in Flammen stehenden Polizeiautos. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis dauern die Ausschreitungen in US-Metropolen an. Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ |
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    Ex-Polizist Chauvin hält an eigener Unschuld fest

    Chauvin hat auf nicht schuldig plädiert. Der schwerwiegendste Anklagepunkt lautet Mord zweiten Grades ohne Vorsatz. Nach deutschem Recht entspräche dies eher dem Totschlag. Zudem wird Chauvin auch Mord dritten Grades vorgeworfen, worauf bis zu 25 Jahre Haft stehen. Auch muss er sich wegen Totschlags zweiten Grades verantworten, worauf zehn Jahre Haft stehen. Der Ex-Polizist ist derzeit auf Kaution frei und muss während des Prozesses anwesend sein.

    Die Erwartungen an das Verfahren sind groß, denn Floyds Schicksal hatte in den USA mitten in der Corona-Pandemie monatelang zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt.

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