Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Tornado in Tschechien: Tote und viele Verletzte

"Hier herrscht großes Chaos, große Panik"

Tornado verwüstet ganze Dörfer: Tote und viele Verletzte nach Unwetter in Tschechien

    • |
    • |
    Ein Blick auf druch einen Sturm beschädigte Häuser. Ein starkes Gewitter mit Hagel zog über die Region Breclav in Tschechien hinweg.
    Ein Blick auf druch einen Sturm beschädigte Häuser. Ein starkes Gewitter mit Hagel zog über die Region Breclav in Tschechien hinweg. Foto: álek Václav/CTK, dpa

    Bei einem Unwetter mit einem Tornado sind im Südosten Tschechiens am Donnerstag Menschen ums Leben gekommen und verletzt worden. Die genaue Zahl der Todesopfer war nach Angaben des Rettungsdienstes zunächst nicht bekannt.

    Das Krankenhaus in Hodonin meldete rund 200 Verletzte. In mehreren Dörfern seien Dächer abgedeckt, Fensterscheiben zerstört, Bäume umgestürzt und Autos umhergeschleudert worden, berichtete der Fernsehsender CT. Die Situation dort sei wie in einem Krieg, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech im Fernsehen.

    Mehrere Busse nahe Grenze Österreich umgestürzt

    Mehrere Busse seien bei dem Unwetter in Südmähren nahe der Grenze zu Österreich umgestürzt, berichtete der Fernsehsender CT. Alle verfügbaren Einsatzkräfte seien auf dem Weg in die Region, sagte Innenminister Jan Hamacek. "Alles, was Arme und Beine hat, fährt dorthin."

    Ein Blick auf druch einen Sturm beschädigte Häuser. Ein starkes Gewitter mit Hagel zog über die Region Breclav hinweg. +++ dpa-Bildfunk +++
    Icon Galerie
    9 Bilder

    Auf Bildern und Videos in den sozialen Medien war eine gewaltige Windhose zu sehen. Der Wetterdienst CHMU bestätigte später, dass es sich um einen Tornado gehandelt habe. Besonders betroffen waren die Gemeinden Hrusky mit knapp 1500 und Moravska Nova Ves mit rund 2600 Einwohnern. Der stellvertretende Bürgermeister Hruskys sagte der Agentur CTK, dass der halbe Ort dem Erdboden gleichgemacht worden sei. "Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster", sagte er. Die Menschen hätten sich vor dem Unwetter nicht schützen können.

    Rettungsstaffeln mit Hunden suchten nach möglichen Verschütteten

    Mehrere Rettungsstaffeln mit Hunden waren unterwegs ins Einsatzgebiet, um in Gebäuden nach möglichen Verschütteten suchen. Die Feuerwehr ging von Haus zu Haus. "Hier herrscht großes Chaos, große Panik", sagte ein Augenzeuge in der Gemeinde Luzice dem Sender CT. Viele Häuser sollen einsturzgefährdet sein. Die Polizei sperrte die Zufahrtswege zu mehreren Orten, um Schaulustige fernzuhalten.

    Den ganzen Abend zogen schwere Sommergewitter durch Südmähren, das für seine Weinanbaugebiete bekannt ist. Die Notrufleitungen waren überlastet. In den Verwaltungsbezirken Breclav und Hodonin fielen nach Berichten in den sozialen Medien Hagelkörner von der Größe von Tennisbällen. Am Schloss Valtice, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, entstand Millionenschaden. An dem Barockbau aus dem 17. Jahrhundert barsten zahlreiche Fensterscheiben.

    Hochspannungsleitung auf Autobahn D2 gestürzt

    Die Autobahn D2, die von Brünn (Brno) nach Breclav führt, war nicht befahrbar, weil eine Hochspannungsleitung auf die Fahrbahn gestürzt war. Rund 32 000 Haushalte waren ohne Elektrizität. Die Regierung in Prag versetzte Kräfte der Armee für einen möglichen Hilfseinsatz in Bereitschaft. Österreich schickte 20 Krankenwagen und zwei Rettungshubschrauber, auch die benachbarte Slowakei entsandte Hilfe. Der tschechische Regierungschef Andrej Babis ließ mitteilen, dass er wegen des Wetters in Europa nicht mit dem Flugzeug aus Brüssel zurückkehren könne, wo er an einem EU-Gipfel teilnimmt.

    Lesen Sie auch: Unwetterfront zieht übers Allgäu: Roßhauptener schippen Hagel, Keller vollgelaufen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden