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Freizeit: Urlaub: So planen Sie Ihre Reise möglichst klimafreundlich

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Urlaub: So planen Sie Ihre Reise möglichst klimafreundlich

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    Urlaub lässt sich auch klimafreundlich und nachhaltig gestalten.
    Urlaub lässt sich auch klimafreundlich und nachhaltig gestalten. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Während der Corona-Pandemie waren Reisen kaum möglich. Zeitweise nur innerhalb Deutschlands. Doch seit die Virus-Gefahr abflaut, zeigt sich, dass die Bürger wieder reisefreudig sind – die heillos überforderten Fluggesellschaften und Airport-Betreiber waren beste Beweise dafür.

    Von der Pandemie in den Hintergrund gedrängt wurde der Klimaschutz. Das ändert sich nun. Doch wie passen viele Reisen und Klimaschutz zusammen? In diesem Text geht es darum, wie der Urlaub möglichst klimafreundlich und nachhaltig gestaltet werden kann.

    Urlaub klimafreundlich und nachhaltig: Worauf sollte bei der Anreise geachtet werden?

    Diese Frage sollten sich Urlauber schon bei der Planung stellen, denn schon das Reiseziel entscheidet mit darüber, wie klimafreundlich der Trip wird. Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace rät deshalb dazu, Destinationen in der Nähe anzusteuern. Dort wird betont: "Je näher das Urlaubsziel, desto kürzer die Anreise – umso mehr Zeit bleibt für die Erholung!" Als Beispiele werden Kitesurfen oder ein Segeltörn auf der Ostsee genannt, alternativ eine Radtour durch Deutschland.

    Zu vermeiden sind demnach Kurzstreckenflüge, zumal diese sich häufig durch Bahnfahrten ersetzen lassen, sowie weite Strecken mit dem Auto. Am klimafreundlichsten ist demnach bei längeren Strecken die Nutzung von Fernbus oder Fern- respektive Nachtzug. Soll es doch das Auto sein, rät Greenpeace zum Elektrowagen – eventuell ein Miet-Modell.

    Unabhängig vom Treibstoff des Autos sollte das Gaspedal nicht bis zum Anschlag durchgetreten werden, eine Geschwindigkeit von 100 km/h wird empfohlen. Außerdem gelte es, niedrigtourig zu fahren, schnell zu schalten, nicht zu viel Ballast an Bord zu haben und bei den Reifen auf geringen Rollwiderstand zu achten.

    Gibt es keine Alternative zum Flugzeug, wird dazu geraten, Direktflüge zu nutzen. Zudem sollte möglichst wenig Gepäck mitgenommen werden, bei der Verpflegung könne mit veganem Essen auch ein geringerer CO2-Fußabdruck hinterlassen werden.

    Auf dem Wasser sollten Segelkreuzfahrten bevorzugt werden. Diese sind viel umweltschonender als herkömmliche Kreuzfahrten.

    Urlaub klimafreundlich und nachhaltig: Worauf sollte bei der Unterkunft geachtet werden?

    Hier nennt Greenpeace als passenden Ausgleich zum Stadtleben und als ökologische Alternative einen Biohof für Familien mit Kindern. Camping mit dem Zelt eigne sich für Familien- sowie Abenteuerurlaub. Alleinreisende können sich demnach ebenfalls auf einem Biohof niederlassen oder per Couchsurfing bei Privatpersonen unterkommen.

    Als geld- und ressourcenschonende Variante wird die Möglichkeit genannt, Wohnungen oder Häuser mit anderen Menschen zu tauschen. Auch bei klassischen Hotels, Ferienhäusern oder Campingplätzen gebe es umweltschonende Varianten.

    Es sollte bei der Wahl der Unterkunft auf eine gute Anbindung an den Nahverkehr oder einen Fahrradverleih geachtet werden. Daneben wird ein gesundes Angebot an Bio-Kost sowie die Beachtung von Mülltrennung und Plastikvermeidung als vorteilhaft hervorgehoben. Zudem solle bewusst mit Wasser und Energie umgegangen werden, was bedeutet: keine Mini-Bars auf den Zimmern, kein Pool und kein Golfplatz

    Das Umweltbundesamt verweist auf Umweltzertifikate und Labels, die "Angebote mit verbindlichen Umwelt- und Sozialstandards" kennzeichnen würden. Dabei gehe es unter anderem um "den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Wasser, klimafreundliche Transporte, die Reduzierung des Abfallaufkommens oder das Engagement in Artenschutzprojekten".

    Urlaub klimafreundlich und nachhaltig: Worauf sollte bei der Verpflegung geachtet werden?

    Greenpeace verweist darauf, dass hier die gleichen Regeln gelten würden wie am heimischen Tisch. Ideal sind demnach regionale Bio- und Fairtrade-Produkte. Nach Möglichkeit sollte auf eine vegetarische oder sogar eine vegane Ernährung geachtet werden. Des Weiteren bietet es sich an, wenig verarbeitete Produkte zu konsumieren, die gerade Saison haben.

    Es wird darauf verwiesen, dass es auch auf dem Grill fleischlose Alternativen wie beispielsweise mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch marinierte Kürbisspalten gibt. Fisch sollte als Delikatesse angesehen werden und nur selten auf den Tisch kommen, um der Überfischung entgegenzuwirken. Bei tierischen Lebensmitteln wie Milch, Eiern oder Fleisch sollten Bio-Produkte oder konventionelle Waren mit dem "Ohne Gentechnik"-Logo bevorzugt werden.

    Urlaub klimafreundlich und nachhaltig: Worauf sollte am Reiseziel geachtet werden?

    Greenpeace rät dazu, viele nur selten verwendete Utensilien vor Ort zu leihen, etwa Camping- oder Skiausrüstung, Badezubehör wie Schnorchel und Flossen, aber auch Strandmatte, Badeschuhe und Sonnenhut. Restaurants, Sehenswürdigkeiten und auch der Strand sollten nach Möglichkeit zu Fuß angesteuert werden.

    Zudem bietet es sich an, die Handtücher nicht jeden Tag zu wechseln, Licht und Fernseher beim Verlassen des Zimmers auszuschalten und auch die Klimaanlage nur zu nutzen, wenn es wirklich nötig ist. Bei Ausflügen sollten die markierten Wege genutzt werden, um Tiere nicht in ihrem Lebensraum zu stören. Selbstverständlich sollte der Müll nicht einfach liegengelassen werden.

    Beim Einkaufen kann ein Stoffbeutel genutzt werden, Trinkflaschen können mit trinkbarem Wasser aus dem Hahn aufgefüllt werden, alternativ hilft ein Wasserfilter. Bei den Aktivitäten wird eher zu Surfen, Klettern, Mountainbiking und Langlauf geraten als zu Speedboat und Abfahrtski. Die Sonnencreme sollte im Falle eines Meerbades korallenfreundlich sein, es sollte sich aber möglichst erst nach dem Schwimmen eingecremt werden.

    Als Souvenir empfiehlt Greenpeace lokale Erzeugnisse statt seltene Pflanzen- oder Tierprodukte. Hierzu betont das Umweltbundesamt, dass Korallen, Elfenbein oder Reptilienleder erst gar keine Souvenirs seien. Zudem sollten keine Einrichtungen besucht werden, die Wildtiere in Gefangenschaft halten, als Beispiele werden Delfinarien und Elefantenreiten genannt. Stattdessen sollten lokale Artenschutzprojekte und Naturschutzgebiete unterstützt werden.

    Ganz allgemein wird hier betont, es lassen sich umweltschädliche Emissionen einsparen, wenn die Bürger seltener in den Urlaub fahren und dafür länger bleiben.

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