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Verband: Streik im Bahn-Güterverkehr verschärft Industrie-Engpässe

Streik Deutsche Bahn

Verband: Streik im Bahn-Güterverkehr verschärft Industrie-Engpässe

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    Rangierlokomotiven von DB Cargo stehen auf Abstellgleisen.
    Rangierlokomotiven von DB Cargo stehen auf Abstellgleisen. Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich (Archivfoto)

    "Das dürften früher oder später auch die Verbraucher spüren, etwa beim Bau oder dem Autokauf", sagte der Leiter der Verbandssektion Logistik, Carsten Knauer, der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt machten etwa der Chipmangel oder Materialengpässe wie beim Holz auf dem Bau den jeweiligen Branchen zu schaffen. Mit dem Streik käme für die Sektoren, die bei ihren Lieferketten vor allem auf die Schiene setzten, ein weiteres Problem hinzu.

    Dazu gehört laut Knauer neben der Autoindustrie auch die Stahl- und Chemieindustrie. Transportalternativen etwa bei der Bahn-Konkurrenz auf der Schiene oder auch auf der Straße gebe es kaum. "Jeder Verkehrsträger ist total überbucht und die Preise gehen durch die Decke", sagte Knauer. "Es ist aktuell kurzfristig so gut wie unmöglich, Verkehre auf die Straße zu verlagern."

    (Lesen Sie auch: Gewerkschaft GDL ruft zu neuen Bahnstreiks von Samstag bis Mittwoch auf)

    Ähnlich hatte sich bereits Ende der Woche der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) geäußert: "Streiks bleiben offensichtlich eine Achillesferse des Systems Schiene", teilte DSLV-Präsident Axel Plaß mit. "Speditionen werden Massenguttransporte jetzt so weit wie möglich auf die Binnenschifffahrt verlagern und zeitkritische Güter auf den Lkw umdisponieren müssen - bei ohnehin knappen Laderaumkapazitäten".

    Allerdings sieht BME-Experte Knauer auch die Unternehmen in der Pflicht, für solche Fälle vorzubeugen und die eigenen Lagerkapazitäten auszubauen. Das hätten viele Unternehmen nach wie vor versäumt, auch wenn die Corona-Krise bereits gezeigt habe, dass die traditionellen Lieferketten anfällig sein können. "Ich kann es nicht verstehen, warum Unternehmen nicht mehr in Richtung Lager gehen", sagte Knauer. "Ja, es kostet Geld, aber am Ende muss es sein. Ein Streik reicht schon aus, und es kommt nichts mehr nach."

    Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ruft die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) seit Samstag zum Streik im Güterverkehr auf. Bis Mittwochmorgen soll dort die Arbeit ruhen. Ab Montag sollen auch die Kolleginnen und Kollegen im Personenverkehr einsteigen. Betroffen ist nur die Deutsche Bahn, deren Marktanteil beim Güterverkehr auf der Schiene rund 45 Prozent beträgt. Die Wettbewerber werden nicht bestreikt.

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