Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Welche Heizungen in Zukunft besonders teuer werden

Energie

Diese Heizungen werden zur Kostenfalle

    • |
    • |
    • |
    Viele Häuser könnten Energie beim Heizen viel effizienter einsetzen.
    Viele Häuser könnten Energie beim Heizen viel effizienter einsetzen. Foto: Ingo Bartussek - stock.adobe.com

    Heizen ist in diesem Jahr für die meisten Verbraucher in Deutschland noch teurer geworden. Experten haben die Daten von 90.000 Gebäuden ausgewertet, das Ergebnis: Nachdem die Kosten im vergangenen Jahr noch gesunken waren, geht es 2025 teils deutlich nach oben. Vor allem für Holzpellets (plus 20 Prozent) und Gas (plus 15 Prozent) dürfte die Rechnung wesentlich höher ausfallen als im Vorjahr. Aber auch Haushalte mit Wärmepumpe (plus 5 Prozent) und Ölheizungen (plus 3 Prozent) müssen mehr bezahlen.

    Trotz sinkender Rohölpreise: Heizen mit Öl wird teurer

    Das geht aus dem aktuellen Heizspiegel des gemeinnützigen Portals co2online hervor. Grund dafür sind nicht nur höhere Preise für die Energieträger selbst, sondern auch, dass die Deutschen wegen der langen Kälteperiode Anfang des Jahres mehr heizen mussten. Auf den ersten Blick überraschend: Obwohl die Rohölpreise infolge der mauen Weltwirtschaft gesunken sind, ist auch das Heizen mit Öl teurer geworden. Das hängt damit zusammen, dass zugleich der CO2-Preis, den Händler bezahlen müssen, wenn sie fossile Brennstoffe verkaufen, steigt. Diese Mehrkosten werden an die Verbraucher weitergereicht.

    Dasselbe gilt für Gas. Perspektivisch sieht Alexander Steinfeldt von co2online hier ein finanzielles Problem für viele Haushalte. „Gas- und Ölheizungen werden zur Kostenfalle“, warnt der Experte. Weil die Anzahl der Gaskunden zurückgeht, droht zudem noch mehr Ungemach. Denn die Gebühren für den Betrieb des Netzes werden dann auf weniger Nutzer umgeschlagen. Dieses Problem gibt es beim Öl nicht, dafür dürfte sich der steigende CO2-Preis hier noch massiver auswirken.

    Bayern heizt vor allem mit Öl und Gas

    Für Bayern ist diese Prognose keine gute Nachricht. Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (sie stammen aus dem Jahr 2023) werden im Freistaat 38 Prozent der Gebäude mit Öl und weitere gut 28 Prozent mit Gas beheizt, also ausgerechnet jenen Energieträgern, bei denen mit den gravierendsten Kostensteigerungen zu rechnen ist. „Allein beim Öl werden sich die Heizkosten in den kommenden 20 Jahren verdreifachen“, sagt Steinfeldt.

    Hintergrund: Ab 2027 wird der CO2-Preis durch den europäischen Handel mit Emissionszertifikaten bestimmt. Diese Zertifikate berechtigen dazu, fossile Brennstoffe wie Öl und Gas auf den Markt zu werfen. Experten rechnen damit, dass die Kosten dafür deutlich anziehen werden. Denn: Die Anzahl dieser Zertifikate ist begrenzt und soll weiter reduziert werden.

    Pellets und Wärmepumpen im laufenden Betrieb am günstigsten

    Schon jetzt sind die laufenden Kosten für Wärmepumpen oder Pelletheizungen laut dem neuen Heizspiegel im Vergleich günstiger. Als Maßstab galt dabei eine Wohnung mit 70 Quadratmetern in einem Mehrfamilienhaus. Um diese zu heizen, fallen mit Gas dieses Jahr durchschnittlich etwa 1180 Euro an, mit Öl 1055 Euro, mit Pellets rund 740 Euro und mit einer Wärmepumpe 715 Euro. Der jüngste Anstieg für Pellets ist übrigens eine Folge der Wirtschaftsflaute. Weil weniger Holz verarbeitet wird, fallen auch weniger Holzabfälle an, aus denen die Pellets gepresst werden. Das geringere Angebot treibt den Preis.

    Auf die Preisentwicklung der Energieträger haben die Verbraucher keinen Einfluss, und doch bleibt viel Potenzial liegen, um die Heizkosten nennenswert zu senken. Nach Berechnungen von co2online könnten 90 Prozent der Haushalte mit gezielten Maßnahmen im Schnitt 400 Euro sparen. Die Palette reicht von banalen Dingen, wie etwa die Heizung ein Grad herunterzudrehen, bis hin zur Verbesserung der Dämmung, neuen Fenstern oder der Wartung beziehungsweise Modernisierung des Heizsystems.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden