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Kann Vitamin B6 Herzrasen verursachen?

Vitamine

Kann Vitamin B6 Herzrasen verursachen?

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    Herzrasen durch Vitamin B6? Experten deuten auf mögliche Zusammenhänge mit dem Histaminabbau hin.
    Herzrasen durch Vitamin B6? Experten deuten auf mögliche Zusammenhänge mit dem Histaminabbau hin. Foto: IHERPHOTO, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Rast das Herz ohne erkennbaren Grund, macht das vielen Betroffenen Angst. Oft denkt man dabei zuerst an Herzrhythmusstörungen, Stress oder Koffein. Doch auch Vitamine können eine Rolle spielen. Vor allem Vitamin B6 wird in diesem Zusammenhang immer wieder diskutiert. Das lebenswichtige Vitamin ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und beeinflusst Nerven, Blut und den Histaminstoffwechsel. Doch wie hängt es mit der Herzgesundheit zusammen? Kann ein Mangel an Vitamin B6 wirklich Herzrasen verursachen? Dieser Artikel zeigt, welche Aufgaben Vitamin B6 hat, welche Symptome bei einem Mangel auftreten können und warum auch eine Überversorgung problematisch werden kann.

    Was ist Vitamin B6 und wofür braucht man es?

    Vitamin B6 gehört laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wie auch Vitamin B12 und Folsäure zur Gruppe der B-Vitamine. Es ist wasserlöslich und zudem empfindlich gegenüber Licht und Hitze, weshalb es beim Kochen oder längerer Lagerung teilweise verloren gehen kann.

    Im Körper erfüllt Vitamin B6 zahlreiche Aufgaben. Der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) zufolge ist es an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, darunter:

    • Vitamin B6 trägt zur Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin bei.
    • Vitamin B6 ist an der Synthese von Neurotransmittern, die für Gehirn- und Nervenfunktionen entscheidend sind, beteiligt.
    • Vitamin B6 unterstützt das Immunsystem.
    • Vitamin B6 spielt eine zentrale Rolle im Eiweißstoffwechsel.

    Vitamin-B6-Mangel: Was sind typische Symptome?

    Ein Mangel an Vitamin B6 kommt laut dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs nur selten vor. Ein erhöhter Bedarf kann jedoch in bestimmten Situationen entstehen. So etwa bei hohem Alkoholkonsum, Lebererkrankungen, in der Schwangerschaft oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente, darunter auch hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Vitaminstatus ärztlich überprüfen zu lassen.

    Tritt tatsächlich ein Mangel auf, kann er sich durch eine Vielzahl von Beschwerden äußern. Das MSD Manual beschreibt unter anderem folgende typische Symptome bei einem Vitamin-B6-Mangel:

    • Entzündungen der Haut mit gerötetem, schuppigem Ausschlag
    • Taubheitsgefühle in Händen und Füßen
    • Kribbeln oder stechendes Prickeln in den Gliedmaßen
    • Entzündete und gerötete Zunge
    • Risse in den Mundwinkeln
    • Reizbarkeit oder Verwirrtheit

    Kann zu wenig Vitamin B6 Herzrasen verursachen?

    Ein Mangel an Vitamin B6 kann verschiedene Beschwerden auslösen. Doch kann dieser auch für Herzrasen verantwortlich sein? Die wissenschaftliche Forschung dazu steckt noch in den Anfängen. Bislang gibt es keine eindeutigen Belege, dass zu wenig Vitamin B6 direkt Herzrasen verursacht. Dennoch deuten biochemische Zusammenhänge darauf hin, dass das Vitamin zumindest indirekt eine Rolle spielen könnte.

    Vitamin B6 wirkt nämlich laut dem Kardiologen Frank-Chris Schoebel von der Cardio-Praxis Düsseldorf im Körper in seiner aktiven Form als Coenzym für zahlreiche Enzyme, darunter auch für die Diaminoxidase (DAO). Dieses Enzym ist wesentlich am Abbau von Histamin beteiligt. Wenn dem Körper zu wenig Vitamin B6 zur Verfügung steht, kann die Aktivität der DAO beeinträchtigt sein. In der Folge wird Histamin schlechter abgebaut und kann sich im Organismus anreichern. Ein Überschuss kann folglich typische Symptome wie Herzrasen hervorrufen. Ein Vitamin-B6-Mangel könnte also über diesen Umweg Herzbeschwerden begünstigen. Für einen funktionierenden Histaminabbau reicht B6 allein aber auch nicht aus. Auch Vitamin C sowie Spurenelemente wie Kupfer und Zink sind wichtig, damit die DAO optimal arbeiten kann.

    Vitamin-B6-Tabletten: Ist eine Überdosierung schädlich?

    Vitamin B6 erfüllt viele wichtige Aufgaben im Körper. Kein Wunder also, dass viele Menschen darüber nachdenken, das Vitamin zusätzlich in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen. Doch ist das wirklich notwendig? Und kann eine zu hohe Dosis gefährlich werden? Wie auch das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs berichtet, ist ein Mangel an Vitamin B6 relativ selten. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin-B6-Präparaten ist also in den meisten Fällen nicht nötig. Wer sie ohne medizinische Notwendigkeit einnimmt, riskiert zudem eine Überversorgung. Und genau hier liegt die Gefahr. Denn bei Vitamin B6 gilt nicht „je mehr, desto besser“.

    Ein Überschuss an Vitamin B6 kann nämlich laut der DGE die Nerven schädigen. Die Folgen reichen von neurologischen Störungen über Hautveränderungen bis hin zu Muskelschwäche. Weitere Folgen sind der FET zufolge:

    Bei täglicher Aufnahme von mindestens 50 Milligramm Vitamin B6:

    • Krämpfe
    • Ekzeme im Bereich von Augen, Nase und Mund
    • Blutarmut
    • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall

    Bei täglicher Aufnahme von 500 Milligramm pro Tag Vitamin B6:

    • Gangunsicherheit
    • Ausfall von Reflexen
    • Störungen des Tastsinns
    • Beeinträchtigtes Temperatur- und Vibrationsempfinden

    Nahrungsergänzungsmittel: Ab wann droht eine Überdosierung?

    Online finden sich zahlreiche Präparate mit Tagesdosen von 25 Milligramm Vitamin B6. Das entspricht mehr als dem 15-fachen der von der DGE empfohlenen Tageszufuhr von 1,4 Milligramm für Frauen und 1,6 Milligramm für Männer. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, in Nahrungsergänzungsmitteln eine Höchstmenge von 3,5 Milligramm Vitamin B6 pro Tag nicht zu überschreiten.

    Die DGE geht davon aus, dass schwere Störungen erst bei Durchschnittsdosen von 500 Milligramm pro Tag auftreten. Doch auch schon eine regelmäßige Zufuhr von 100 Milligramm täglich kann Schäden verursachen.

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