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Welches Mineralwasser hat viel Magnesium und viel Calcium?

Nährstoffe

Welches Mineralwasser hat viel Magnesium und viel Calcium?

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    Wenn man viel Sport treibt, kann ein Wasser mit vielen Mineralstoffen hilfreich sein.
    Wenn man viel Sport treibt, kann ein Wasser mit vielen Mineralstoffen hilfreich sein. Foto: peopleimages.com, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Der Name Mineralwasser könnte vermuten lassen: Dieses Wasser ist besonders reich an Mineralstoffen und deshalb gesund für den Menschen? Das trifft nicht auf alle Mineralwässer auf dem Markt zu. Einige haben aber sehr wohl einen hohen Gehalt an Mineralien und können bei der Deckung des täglichen Mineral­stoff­bedarfs unterstützen – in Ergänzung zu einer abwechslungsreichen Ernährung. Wie sieht es mit den Mineralstoffen Magnesium und Calcium aus? Welche Mineralwässer haben besonders viel davon – und für wen ist das hilfreich?

    Mineralwasser: streng definiert in Deutschland

    Wasser ist in Deutschland ein besonders streng kontrolliertes Lebensmittel, informiert das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Trink­wasser wird aus Grund­wasser, Seen, Talsperren, Flüssen und Quellen gewonnen. Die Qualitätsanforderungen an Trink- beziehungsweise Leitungswasser sind durch Gesetze, Richtlinien und Verordnungen festgelegt und müssen von den Wasserversorgungsunternehmen gewährleistet werden.

    Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung regelt, was sich „Mineralwasser“ nennen darf. Demnach muss Mineralwasser aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen stammen, ursprünglich rein und direkt an der Quelle abgefüllt sein. Es enthält Mineralstoffe und Spurenelemente. Natürliches Mineralwasser ist laut BVL das einzige Lebensmittel in Deutschland, das amtlich vom Bundesland, in dem die Quelle liegt, anerkannt werden muss. Bisher wurden in Deutschland über 800 natürliche Mineralwässer amtlich anerkannt. 

    Verbraucher erkennen anhand der Informationen auf dem Etikett, um welche Art des Mineralwassers es sich handelt, informiert das BVL: „Natürliches Mineralwasser“ oder „Natürliches kohlensäurehaltiges Mineralwasser“. „Stilles Mineralwasser“ ist natürliches Mineralwasser, das einen geringen Kohlensäuregehalt aufweist. Als „Sprudel“ darf Mineralwasser bezeichnet werden, wenn es im Wesentlichen unter natürlichem Kohlensäuredruck aus der Quelle hervorsprudelt. 

    Besondere Hinweise auf dem Etikett können außerdem den Gehalt an bestimmten Inhaltsstoffen anzeigen, müssen dann aber gewisse Anforderungen erfüllen, zum Beispiel:

    • „Magnesiumhaltig“: über 50 Milligramm Magnesium pro Liter
    • „Calciumhaltig“: über 150 Milligramm Calcium pro Liter
    • „Mit geringem Gehalt an Mineralien“: weniger als 500 Milligramm Mineralstoffe pro Liter
    • „Mit hohem Gehalt an Mineralien“: über 1500 Milligramm Mineralstoffe pro Liter

    Was bringen Magnesium und Calcium im Mineralwasser?

    Wie kommen die Mineralstoffe und Spurenelemente überhaupt ins Wasser? Wenn Nieder­schlags­wasser auf seinem Weg in die Tiefe in eine unter­irdische Quelle sickert, wird es von Erd- und Gesteinsschichten filtriert, die auch Mineralstoffe abgeben. So entsteht Mineralwasser. Doch nicht jedes Wasser ist reich an Mineralstoffen, hat ein Mineralwasser-Vergleich der Stiftung Warentest ergeben. Wenn es einen hohen Mineralstoffgehalt (über 1500 Milligramm pro Liter) hat, kann Mineral­wasser aber dabei helfen, den individuellen Mineralstoffbedarf zu decken.

    Calcium ist wichtig für den Knochenaufbau sowie die Erregbarkeit von Nerven und Zellen. Der Tages­bedarf eines Erwachsenen liegt bei 1000 Milligramm, Teen­ager brauchen laut Stiftung Warentest sogar 1200 Milligramm. Haupt­quellen für Calcium sind Milch­produkte oder grünes Blatt­gemüse. Calciumreiches Mineralwasser ist demnach laut Stiftung Warentest empfehlenswert für Menschen, die keine Milch oder Milchprodukte zu sich nehmen können oder wollen. Mit einem Liter sehr calziumreichen Mineral­wassers könne man den täglichen Bedarf an Calcium bis zur Hälfte decken. Auch eine Studie der Universität Hannover hat ergeben, dass es tendenziell keinen Unterschied macht, ob man zur Calciumversorgung zu Milch, Mineralwasser oder Nahrungsergänzungsmitteln greift.

    Magnesium ist beteiligt am Aufbau von Knochen, stärkt die Erreg­barkeit der Nerven und reguliert die Muskel­arbeit. Der Tages­bedarf einer erwachsenen Frau liegt laut Stiftung Warentest bei 300 Milligramm, der eines Mannes bei 350 Milligramm. Er lässt sich über Blatt­gemüse, Getreide, Fleisch, Milch und Nüsse decken. Mineralwässer mit viel Magnesium können dem Körper den Mineralstoff zurückgeben, wenn man viel Ausdauersport oder körperlich anstrengende Tätigkeiten ausübt und dadurch beim Schwitzen Magnesium verloren hat. Ähnlich wie bei Calcium zeigte die Studie der Uni Hannover, dass Mineralwasser im Vergleich mit Vollkornbrot und Nahrungsergänzungsmitteln gleichermaßen zur Deckung des Tagesbedarfs an Magnesium geeignet ist.

    Der Vorteil von Mineralwasser: Es ist eine kalorienfreie Alternative für die Zufuhr von Magnesium und Calcium über die Ernährung. Auch Dr. med. Johannes Naumann, Facharzt für Innere Medizin und Balneologie, äußerte gegenüber dem SWR: „Wer gut und gesundheitsbewusst lebt, kann sich über die Nahrung versorgen. Aber sonst kann Mineralwasser eine sehr gute Ergänzung sein. Das betrifft vor allem das Magnesium, aber auch Kalzium.“

    Übrigens: Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) informiert, kann auch Trinkwasser Magnesium liefern. Es kommt dabei auf die Quelle und den Härtegrad an: härteres Wasser weist höhere Konzentrationen auf als weiches.

    Dieses Mineralwasser hat viel Magnesium und viel Calcium

    Man findet diverse Mineralwasser-Tests, die die Zusammensetzung an Inhaltsstoffen vergleichen und nach Mineralien unterscheiden, etwa der Vergleich der Stiftung Warentest von August 2024 oder der Mineralienrechner von Gerolsteiner, wobei die Angaben vom jeweiligen Hersteller übernommen wurden. Die gelisteten Ergebnisse beziehen sich nur auf eine Auswahl der jeweils untersuchten Produkte und variieren deshalb.

    Zur Erinnerung: Als „Magnesiumhaltig“ gelten laut BVL Mineralwässer mit einem Gehalt von über 50 Milligramm Magnesium pro Liter, als „Calciumhaltig“ solche mit einem Gehalt von über 150 Milligramm Calcium pro Liter. Beide Kriterien erfüllen im Vergleich von Stiftung Warentest folgende Mineralwässer:

    • Alb-Perle Classic
    • Extaler Mineralquell Classic
    • Rosbacher Klassisch
    • Gaensefurther Schloss Quelle Classic
    • Markgrafen Classic
    • Basinus Medium
    • Förstina Sprudel Premium Medium
    • Franken Brunnen Medium

    Laut Mineralienrechner erreichen auch folgende Mineralwässer die entsprechenden Werte für Magnesium und Calcium. Es handelt sich um eine Auswahl, da der Mineralienrechner sehr viele Marken auflistet:

    • Gerolsteiner Medium
    • Franken Brunnen Medium, Franken Brunnen Naturell Hochstein Quelle und Franken Brunnen Spritzig
    • Ensinger Classic, Ensinger Medium, Ensinger Mineralwasser und Ensinger Sport

    Auch welt.de hat 2025 einen Mineralwasser-Vergleich veröffentlicht. Dabei konnten unter anderem diese Mineralwasser-Sorten mit viel Magnesium und viel Calcium punkten:

    • Vytautas Natürliches Mineralwasser
    • Gerolsteiner Sprudel
    • Förstina
    • Rosbacher

    Ein Blick auf die Vergleichstests wie auch auf ein Fazit des SWR Marktcheck zeigt, dass viele beliebte Marken-Mineralwässer nicht die empfohlenen Mineralstoff-Werte erreichen. Auch die vergleichsweise teuren Mineralwässer etwa von Evian oder Volvic liegen deutlich darunter. Wenn das eigene Lieblingsmineralwasser nicht dabei ist, lohnt sich ein Blick auf die Nährwerttabelle, wo man den Gehalt an Calcium und Magnesium nachschauen kann, oder eine Nachfrage beim Hersteller.

    Übrigens: Sowohl bei Magnesium als auch bei Calcium kann es zu Überdosierungen kommen, die negative Folgen für die Gesundheit haben können.

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