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Großdemonstration auf Mallorca gegen Touristen: Das sollten Urlauber beachten

Mallorca

Protestaktionen gegen Touristen auf Mallorca: Was Urlauber jetzt beachten sollten

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    Am Sonntag könnte es auf Mallorca zur größten Demonstration gegen Overtourism seit Langem kommen.
    Am Sonntag könnte es auf Mallorca zur größten Demonstration gegen Overtourism seit Langem kommen. Foto: Clara Margais, dpa (Archivbild)

    Die Protestaktionen gegen Touristen in Spanien gingen letzte Woche durch die sozialen Netzwerke. Zu sehen waren etwa in Barcelona aufgebrachte, meist junge Einheimische, die sich per Banner, Sprechgesängen und sogar Wasserpistolen gegen Touristen wandten. Doch das könnte nicht alles sein. Die aktuelle Protestwelle gegen die Folgen des Massentourismus hat längst auch die kanarischen und balearischen Inseln erfasst.

    So ist mitten in der Hitzewelle am Wochenende auf Mallorca eine Großdemonstration unter dem Motto „Menys turisme, més vida“ (Weniger Tourismus, mehr Leben) geplant. Teile des Protestzugs könnten auch beliebte Hotspots wie den Playa da Palma passieren. Wird es dort und anderswo zu ähnlichen Bildern wie in der katalanischen Hauptstadt kommen? Wir sagen Ihnen, was Urlauber auf der Insel beachten sollten.

    Protestaktionen gegen Massentourismus: Wann ist die Großdemonstration auf Mallorca?

    Los geht die Großdemonstration laut Angaben der Mallorca Zeitung am kommenden Sonntag, den 21. Juli, in der Hauptstadt Palma. Startpunkt ist demnach um 19 Uhr am Nationalpark Parc de les Estacions. Anschließend soll sich der Protestzug auf den „Avenidas“ in Bewegung setzen. Auch die „Carrer Sant Miquel“, die „Plaça Major“, der „Carrer Colom“, das Rathaus und die Prachtallee „Passeig del Borne“ sollen auf der Route des Protestzugs liegen. Auf letzterer soll zudem eine Abschlusskundgebung geplant sein. Außerdem könnten zuvor laut Focus Online auch einzelne Protestaktionen an den Bars und Cafés rund um die Tourismus-Hochburgen S’Arenal, El Molinar und am Strand von Cala Agulla stattfinden. Über Telegramm sollen sich dem Nachrichten-Portal zufolge bereits Teilnehmer zum Mitbringen von Wasserpistolen, Trillerpfeifen und Absperrbändern abgesprochen haben.

    Gegen Massentourismus auf Mallorca: Was fordert das Protestbündnis?

    Zu den Organisatoren der Großdemonstration gegen den Massentourismus gehört die Bewegung „Menys turisme, més vida“. Sie forderte in der Vergangenheit laut der Mallorca Zeitung, dem Blatt für die deutschsprachige Gemeinde auf Mallorca, unter anderem bezahlbaren Wohnraum, ein Ende der Gentrifizierung, bessere Arbeitsbedingungen und einen attraktiveren Nahverkehr für Einheimische.

    In einem Ankündigungsvideo der Gruppe, das der Zeitung Diario de Mallorca vorliegt, fordern die Aktivisten zudem konkret die Abschaffung von Charterbooten und Kreuzfahrtschiffen sowie die Regulierung von Mietwagen und Nachtlokalen, wie in der Calle del Jamón in Arenal. Außerdem soll mehr erschwinglicher Wohnraum geschaffen, der Fahrradverkehr reduziert und der Abriss von Hotels forciert werden.

    Der Hintergrund: Spanien empfing im 1. Quartal 2024 mehr als 16,1 Millionen internationale Touristen, was einer Steigerung von 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum entspricht, wie aus den Daten des spanischen nationalen Statistikinstituts (INE) hervorgeht.

    Immer wieder kommt es deshalb zu Protesten, auch auf den Balearen. Bereits im Mai dieses Jahres protestierten etwa 15.000 Menschen in Palma gegen die Folgen des Massentourismus. Auch sorgen immer wieder kleinere Protestaktionen von Mallorquinern für Aufsehen – zuletzt etwa besetzten Einheimische die Bucht „ Caló des Moro“, welche auch als „Instagram-Bucht“ bekannt ist.

    Proteste gegen Touristen wie in Barcelona? Darauf sollten Urlauber auf Mallorca achten

    Ob es auf Mallorca am Sonntag zu ähnlichen Szenen wie in Barcelona kommen wird, ist bisher nicht abzusehen. In Barcelona fielen Protestierende mit Wasserpistolen-Attacken auf Touristen in Cafés und Bars unangenehm auf. Die Teilnehmer skandierten dabei nach einem Bericht der Tagesschau Slogans wie „Touristen raus aus unserem Viertel“ oder sperrten Außenbereiche von Restaurants mit Absperrband ab.

    Focus Online rät Touristen daher wachsam zu sein und sich bei einer Bedrohungslage passiv zu verhalten. Auf keinen Fall sollte man auf Beleidigungen der Demonstranten eingehen und eskalieren lassen. Im Notfall sei es ratsam, sich ins Restaurant-Innere, Hotel oder die Ferienwohnung zurückzuziehen. Auch könne man sich immer an die Polizei oder die örtliche Botschaft wenden, so das Online-Portal.

    Dass es zu ähnlichen Szenen wie in Barcelona kommen könnte, treibt auch Politiker auf der Insel um. Der Sprecher der Regionalregierung der Balearen, Antoni Costa, rief die Demonstranten daher dazu auf, Touristen bei der Demonstration am Sonntag zu „respektieren“ und „nicht zu stören“. „Wir haben in Barcelona bestimmte Verhaltensweisen gesehen, die ganz und gar nicht lustig waren“, wird der Sprecher von Diario de Mallorca zitiert.

    Übrigens: Auch der zunehmende Wasserverbrauch auf Mallorca ist eine Folge des Massentourismus. Einige Gemeinden greifen deshalb zu drastischen Maßnahmen.

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