Schlechte Nachrichten für alle, die in den Herbstferien einen Urlaub auf Mallorca planen: Auf der Balearen-Insel kommt es derzeit zu besorgniserregenden Engpässen im Gesundheitswesen. Laut der Mallorca Zeitung sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser überfüllt, und eine Klinik schlägt Alarm wegen des plötzlichen Anstiegs bei Atemwegserkrankungen.
Mallorca: Kliniken kämpfen mit sprunghaftem Anstieg von Atemwegserkrankungen
Wie die Mallorca Zeitung berichtet, seien die Notaufnahmen derzeit „zum ersten Mal in diesem Herbst“ massiv überfüllt. Besonders betroffen sei das Krankenhaus Son Espases in der Hauptstadt Palma: Allein am Dienstagabend, dem 7. Oktober 2025, kamen dort 172 Menschen mit Atemwegserkrankungen in die Notaufnahme, 43 davon mussten stationär aufgenommen werden – Zahlen, die für diese Jahreszeit ungewöhnlich hoch sind, gab das Krankenhaus gegenüber der Zeitung an. Noch am Montag sei die Lage demnach unauffällig gewesen, die Zahl der Erkrankten „noch sehr gering“. Doch innerhalb eines einzigen Tages stieg die Zahl der Fälle rapide an – was zur Überlastung des ärztlichen Dienstes führte.
Grippe und Corona-Welle beginnt ungewöhnlich früh auf Mallorca
Auslöser für die Überlastung seien wohl vor allem Grippe- und Corona-Infektionen – das RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) spiele laut dem Bericht derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Üblicherweise beginne die Grippesaison auf Mallorca erst im Dezember; in diesem Jahr setze sie jedoch ungewöhnlich früh ein. Die Impfkampagnen gegen die Grippe starten auf der Insel laut Mallorca Zeitung erst Mitte Oktober, was in diesem Jahr zu spät kommen könnte, um den Höhepunkt der Infektionen abzufangen.
Ferienzeit trifft auf medizinische Belastungsgrenze auf Mallorca
Dieser Anstieg kommt zu einer denkbar ungünstigen Zeit, nämlich mitten in den Herbstferien vieler deutscher Bundesländer. Für Urlauber und Familien auf Mallorca könnten sich dadurch Risiken erhöhen – medizinische Versorgungsangebote sind derzeit aufgrund der Lage eingeschränkt.
In Deutschland stellt sich die Lage derzeit vergleichsweise entspannt dar. Laut Infektionsradar der Bundesregierung nehmen die Arztbesuche wegen Corona, Grippe und RS-Virus zwar leicht zu, und auch die Auslastung der Intensivstationen steigt etwas. Gleichzeitig bleibt die Verweildauer in den Notaufnahmen stabil, während die Belegung der Normalstationen sogar rückläufig ist.
Was sollten Urlauber auf Mallorca tun, wenn sie schwer krank werden?
Wenn Urlauber auf Mallorca plötzlich schwer erkranken, sollten sie sich zunächst an die nächste Notaufnahme in einem Krankenhaus (Hospital) wenden – idealerweise das dem Standort nächstgelegene der vier großen Insel‑Krankenhäuser, rät das Mallorca Magazin. Die Insel ist demnach in vier Sektoren gegliedert, jedes Gebiet wird von einem bestimmten Krankenhaus versorgt:
Sektoren | Gemeinden | Krankenhaus |
---|---|---|
Llevant – Inselosten | Artà, Capdepera, Campos, Santanyí und Felanitx | Hospital de Manacor |
Tramuntana – Inselnorden | Pollença, Alcúdia, Muro und Sineu | Hospital Comarcal de Inca |
Ponent – Inselwesten | Calvià, Andratx, Puigpunyent, Esporles und Valldemossa sowie einige Stadtteile Palmas | Hospital Universitari Son Espases |
Migjorn – Inselsüden | östliche Stadtteile Palmas, Playa de Palma, Sóller, Deià, Llucmajor, Algaida, Santa Maria del Camí und Binissalem | Hospital Son Llàtzer |
Falls möglich, kann laut dem Magazin auch eine Privatklinik in Betracht gezogen werden – insbesondere, wenn man eine private Krankenversicherung besitzt – da dort Wartezeiten oft kürzer sind. Bei lebensbedrohlichen Notfällen, wie etwa Herzinfarkt, Schlaganfall und schweren Verletzungen, wird grundsätzlich der Notruf 112 gewählt, beziehungsweise 061 für die Leitstelle für den balearischen Rettungsdienst Samu 061, und der Patient wird sofort in eine geeignete Einrichtung gebracht.
Wer als EU‑Bürger eine gültige Europäische Krankenversicherungskarte besitzt, erhält in staatlichen Einrichtungen medizinisch notwendige Leistungen wie Einheimische, informiert das Mallorca Magazin.
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