Kelvin van der Linde aus Kempten verteidigte auch am fünften Rennwochenende die Führung im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM). Der gebürtige Südafrikaner sammelte auf dem Red Bull Ring als einziger Fahrer eines Audi R8 LMS Punkte und hat nun zwölf Punkte Vorsprung auf Liam Lawson im Ferrari, der in Österreich beide Rennen gewann. Das Team Abt Sportsline aus Kempten kämpfte erstmals in dieser Saison ein komplettes Wochenende lang mit stumpfen Waffen. Dem Audi-Rennwagen fehlten auf dem Red Bull Ring pro Runde im Schnitt eine halbe Sekunde auf die schnellsten Fahrzeuge. Entsprechend ging es für Kelvin van der Linde als Spitzenreiter der Gesamtwertung in der Steiermark in erster Linie um Schadensbegrenzung.
Für ihn fühlte sich am Samstag Platz fünf „fast wie ein Sieg“ an. Am Sonntag sammelte van der Linde mit Platz sechs erneut wertvolle Punkte: „Wir haben immer nach vorn geschaut und sind in beiden Rennen nach vorn gefahren. Ich bin extrem stolz. Wir nehmen gerne die Punkte mit. In Assen wollen wir wieder gewinnen.“
Mike Rockenfeller haderte an allen drei Tagen mit dem Handling seines Rennwagens. Am Samstag wurde er 15. Und am Sonntag schied er wegen eines Bremsproblems vorzeitig aus: „Beide Rennen ohne Punkte zu beenden ist sicher nicht das, was man sich vornimmt. Aber wir schauen noch vorn und versuchen die Ursachen zu analysieren.“
Sophia Flörsch belegte auf dem Red Bull Ring die Plätze 17 und 15. „Rennen zwei war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben nach Qualifying zwei etwas am Auto geändert. Von daher war die Pace etwas besser als am Samstag. Wir sind 15. geworden. Das ist noch immer nicht das, wo ich sein will. Aber es war auf jeden Fall schon besser. Wenn es so weitergeht, dann ist alles gut. In zwei Wochen ist schon wieder Assen. Jetzt geht es erst einmal nach Hause, alles anschauen, nacharbeiten und auf Assen vorbereiten, wo ich noch nie war. Ich bin gespannt.“
Während Kelvin van der Linde die Fahrerwertung weiter anführt, fiel Abt Sportsline in der Teamwertung hinter Red Bull AlphaTauri AF Corse auf den zweiten Platz zurück.
Abt-Teamchef Thomas Biermaier sagte nach den Rennen: „Wir wussten schon vor Saisonbeginn, dass der Red Bull Ring für uns sehr schwierig wird. Wir hatten Hoffnung auf eine faire Balance of Performance, doch jeder konnte sehen, dass die Autos mit V10-Motoren keine Chance hatten. Die Turboautos fuhren in einer anderen Liga, vor allem Ferrari. Kelvin hat mit 18 Punkten das Maximum für uns herausgeholt. Diese 18 Punkte könnten im Titelkampf noch sehr wichtig werden. Bei Mike müssen wir die Ursache für die Probleme, die er hier hatte, finden. Sophia hat bei ihrer Rückkehr vor allem am Sonntag eine gute Leistung gezeigt, auf der man aufbauen kann.“