Pünktlich zum Jahreswechsel stand Mike Eifert bereits ganz oben. Auf dem Grünten-Gipfel genoss er mit Freunden den Blick aufs Feuerwerk. Für sportliche Knaller will der Profi-Boxer selbst sorgen. "Ich will in diesem Jahr den deutschen Titel gewinnen. Das ist die nächste Hürde auf dem Weg zum Durchbruch", sagt das Kraftpaket, das eines Tages um den WM-Titel boxen möchte.
Den Rücken gestärkt haben ihm die Verantwortlichen des renommierten Boxstalls "SES Boxing" in Magdeburg. Vor Kurzem unterschrieb Eifert einen Drei-Jahres-Vertrag mit der Option auf zwei weitere Jahre im Team von Promoter Ulf Steinforth. Mit der makellosen Bilanz von sechs Siegen in sechs Profi-Kämpfen empfahl sich Eifert für höhere Weihen in der hart umkämpften Gewichtsklasse Halb-Schwergewicht.
Die Magdeburger sehen den gebürtigen Bautzener und späteren Wahl-Allgäuer auf dem Vormarsch. Und sie wissen, wie man Boxer an die Spitze bringt: Dominic Bösel (30) wurde im November 2019 Weltmeister im Halb-Schwergewicht. Also genau in jener Gewichtsklasse, in der der acht Jahre jüngere Mike Eifert antritt. Für den Allgäuer ein enormer Ansporn. "Dominic hat gezeigt, dass man es schaffen kann. Ich glaube daran, dass ich eines Tages meine Chance bekommen werde", sagt der frühere Amateur des BC Kaufbeuren.
Sein Spitzname "Diesel" deutet eine seiner Stärken an. "Sein Motor läuft immer", hat sein Jugendtrainer Alexander Buschelt einmal gesagt. Jetzt muss "Diesel" freilich zum Turbo werden! "Das Tempo bei drei Profis ist wesentlich höher. Daran werden wir weiter arbeiten. Außerdem müssen wir ihn mental auf die nächsten Aufgaben einstimmen. Als junger Boxer muss er lernen, in der Öffentlichkeit zu stehen und vor einer vollen Halle sein ganzes Können abzurufen", sagt sein Heim-Trainer Ali Celik aus Kempten. Ähnlich sieht es SES-Pressesprecher Christof Hawerkamp. "Michael ist sehr fleißig, kommt gut ins Gewicht und ist überhaupt ein disziplinierter Sportler. Jetzt muss er weiter Erfahrung. Da zählt jede Runde." Mit starken Leistungen in den kommenden Monaten könnte sich Eifert für einen Kampf um die deutsche Meisterschaft Ende des Jahres anbieten.
Sein erster Kampf 2020 ist für März geplant. Ort und Gegner stehen noch nicht fest. Doch das ist Eifert egal. "Wenn ich nach oben will, muss ich es mit jedem aufnehmen", sagt er und fügt entschlossen an. "Dieses Jahr werde ich allen zeigen, dass man mit mir rechnen muss." Wie entschlossen er ist, zeigt er nicht nur beim Schatten-Boxen für den allgaeu.life-Fotografen am Mariaberg: Bis an sein Limit geht er beim Schwimm-Training, bei dem er sich die konditionellen Grundlagen holt und langen Atem beweist. Sein Unterwasser-Rekord steht bei drei Minuten.