Weltmeister Sami Khedira, dessen Wechsel zu Hertha BSC unmittelbar bevorsteht, die Torjäger Luka Jovic und Klaas-Jan Huntelaar sowie die international erprobten Max Meyer und Sead Kolasinac sind die bekanntesten Bundesliga-Rückkehrer in diesem Winter.
Einige in die Jahre gekommene Profis mit verblichen Glanz oder Spieler, die noch einmal eine Chance auf großer Bühne suchen - viel mehr war in diesen Corona-Zeiten an Bewegung kurz vor Ende der zweiten Wechselperiode auf dem Transfermarkt nicht zu erwarten. Dabei haben sich die Clubs teilweise von ein wenig Nostalgie und Leihgeschäften oder Schnäppchen leiten lassen.
Wegen Corona kaum Bewegung auf dem Transfermarkt
Nach Meinung der Experten wird sich die Situation auch vor der nächsten Spielzeit kaum ändern. "Ich mache mir große Sorgen um so manche Spieler, deren Verträge im Sommer auslaufen. Ich glaube auch, dass im Sommer im Verhältnis zu anderen Perioden wenig passieren wird", sagte Spielerberater Volker Struth im Sport1-"Doppelpass".
Die Kauflust in diesem Winter ist im Vergleich zum Vorjahr finanziell etwa auf ein Viertel gesunken. Damals investierten Clubs noch fast 200 Millionen Euro zur Saison-Halbzeit, diesmal sind es noch keine 50 Millionen für nicht einmal 20 Spieler. Gekauft, geliehen wird fast nur im Notfall oder günstig mit Perspektive.
Oldies Khedira und Huntelaar kehren zurück in die Bundesliga
2014-er Weltmeister Khedira, der nach zehn Jahren bei Real Madrid und Juventus Turin wohl in die Bundesliga zurückkehrt, oder Huntelaar, der von Ajax Amsterdam zu Schalke 04 wechselte, haben ihre beste Zeit schon hinter sich. Gerade der vom Abstieg bedrohte Revierclub setzt bei Verstärkungen vor allem auf Nostalgie.
Neben Huntelaar kehrt auch Kolasinac zu seinem ehemaligen Verein zurück. Kleine Investition, große Hoffnung: "Es wäre unklug, wenn wir nicht auf Huntelaars Erfahrung zurückgreifen würden. Natürlich erwarten wir Tore von ihm. Die wird er auch schießen", sagte Schalkes Trainer Christian Gross. In 240 Pflichtspielen erzielte der "Hunter" von 2010 bis 2017 126 Treffer für Schalke.
Neben Kolasinac und Huntelaar kommt auch der ehemalige Schalker Meyer (1. FC Köln) in die Bundesliga zurück. Eintracht Frankfurt hat seinen früheren Torjäger Luka Jovic von Real Madrid ausgeliehen.
Keine neuen Spieler bei Bayern München, dem BVB oder Wolfsburg
Die Hälfte der Clubs, darunter auch die Spitzenteams Bayern München, Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg, haben kein neues Personal verpflichtet. "Es ist schwer für uns, im Moment nachzujustieren. Wir sind nicht im idealtypischen Zustand, es ist kein Wunschkonzert, und Weihnachten ist auch vorbei", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
Andere Clubs müssen reagieren und Personalsituationen korrigieren. Bayer Leverkusen schlug gleich dreimal in der englischen Premier League zu, um die Saisonziele nicht zu gefährden. Mit Demarai Gray, Timothy Fosu-Mensah und Jeremy Frimpong hat Bayer seinen Kader sicherlich verstärkt und sich die Verbesserung auch etwas kosten lassen.
Allein der erst 20 Jahre alte Niederländer Frimpong von Celtic Glasgow kostet 13 Millionen Euro. Trainer Peter Bosz wünscht sich von der neuen Personallage Besserung. "Ich hoffe, dass wir dann wieder da oben drankommen", sagte der Coach.
Teuerster Kauf beim RB Leipzip
Teuerster Einkauf in diesem Winter ist der junge ungarische Nationalspieler Dominik Szoboszlai, den RB Leipzig verpflichtete. Für den Mittelfeldspieler von RB Salzburg sind 20 Millionen Euro Ablöse fällig.
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(Autor: Morten Ritter)