Wer soll Serienmeister Eisbären Berlin in der neuen Spielzeit der Deutschen Eishockey Liga schlagen? Niemand - davon ist die große Mehrheit der DEL-Trainer überzeugt. Vor der am Dienstag beginnenden neuen Eiszeit setzen acht von 14 sportlich Verantwortlichen der Clubs auf den Titelverteidiger, drei weitere nennen die Eisbären als Teil eines erweiterten Favoritenkreises, zwei wollten sich nicht explizit festlegen - und nur einer wettet gegen den elfmaligen Meister.
«Ich sehe die Kölner Haie vorne. Sie haben eine sehr starke Verteidigung», sagte der frühere Haie-Coach Niklas Sundblad von Aufsteiger Dresdner Eislöwen in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Vor dem DEL-Auftaktspiel seiner Eislöwen am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) bei den Eisbären gab Sundblad auch eine Einschätzung, was das Problem der Berliner in der kommenden Spielzeit sein könnte. «Berlin wird schwer zu schlagen sein, aber durch die Verletzung von Kai Wissmann sind sie spürbar geschwächt», sagte der Sundblad mit Blick auf den monatelangen Ausfall des Nationalverteidigers der Eisbären.
Wissmann-Ausfall könnte Berlins Problem werden
«Natürlich haben wir bei den Eisbären große Ziele. Wir haben eine gute und eingespielte Mannschaft, die nur punktuell verstärkt werden musste», sagte Berlins Erfolgscoach Serge Aubin. Der Kanadier ist zusammen mit Münchens Oliver David einer von zwei Coaches, die die eigenen Ambitionen betonten, ohne sich genau festlegen zu wollen.
«Wir haben uns ein Ziel gesetzt, das bekannt ist, und dann fokussieren wir uns darauf, es zu erreichen. Wenn du nicht zielst wie ein Bogenschütze, nur eine Sekunde vom Ziel abweichst, verpasst du es», befand David.
Die große Mehrheit aber sieht im Wissmann-Ausfall kein Problem für Berlin, um den Titel-Hattrick nach 2024 und 2025 zu schaffen. «Die Eisbären Berlin bringen alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr mit: Eine starke Kaderstruktur, hohe Qualität und Quantität, eine gefestigte Teamkultur sowie ein Spielsystem, das funktioniert. Hinzu kommt ein Trainer mit dem nötigen Know-how, um den Titel sogar back-to-back zu holen», sagte Frankfurts Sportdirektor Jan Barta, und Berlins früherer Meisterspieler Steve Walker von den Schwenninger Wild Wings meinte: «Eine großartige Kerngruppe von Spielern, die wissen, wie man gewinnt.»
Wenige Teams als Herausforderer genannt
Alexander Sulzer von den Fischtown Pinguins Bremerhaven, Wolfsburgs Sportdirektor Charly Fliegauf und dessen Kölner Kollege Matthias Baldys nannten neben Berlin auch Teams, die den Eisbären gefährlich werden könnten. «Die Eisbären Berlin sind aufgrund ihrer Sieger-Erfahrung und Qualität definitiv wieder einer der Top-Favoriten. Hinzu kommen hier natürlich die Teams wie München, Mannheim, Köln und Ingolstadt. Zudem denke ich, dass Straubing für eine Überraschung gut sein könnte», sagte Sulzer, dessen Bremerhavener von Baldys ebenfalls als Außenseiter genannt wurden.
Während die Berliner schon am Dienstag gegen Dresden vorlegen können, starten die übrigen Teams erst am Freitag mit den übrigen Partien des ersten Spieltages. Wegen der Olympia-Pause im Februar steht der neue deutsche Meister eventuell erst Anfang Mai 2026 fest.

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