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Erstes Foto nach Box-Drama: "Ich hatte Glück im Unglück"

Champion Ali Celik

Erstes Foto nach Box-Drama: "Ich hatte Glück im Unglück"

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    Die Schwellung verzieht sich, doch das Auge von Ali Celik sieht noch immer mitgenommen aus. Die Ärzte geben jedoch Entwarnung. Bleibende Schäden wird er nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Kasim Gashi nicht davontragen.
    Die Schwellung verzieht sich, doch das Auge von Ali Celik sieht noch immer mitgenommen aus. Die Ärzte geben jedoch Entwarnung. Bleibende Schäden wird er nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Kasim Gashi nicht davontragen. Foto: privat

    Im Kampf um den internationalen deutschen Titel im Halbmittelgewicht (bis 69,9 Kilo) am Samstag in der Kultbox versetzte ihm Herausforderer Kasim Gashi (27) aus Heubach (Baden-Württemberg) in der dritten Runde einen regelwidrigen Kopfstoß.

    "Kopf hoch, Ali. Mit dem Zweiten sieht man besser." Gratulationsspruch eines Boxfans direkt nach dem Kampf

    Innerhalb von wenigen Minuten schwoll Celiks linkes Auge übel zu. Dennoch ließ der Ringrichter den Kampf vier weitere Runden laufen. „Für mich völlig unverständlich. Er hat doch gesehen, wie krass das Auge aussah“, ärgert sich Celik, der trotz der Verletzung nicht aufgab.

    Trotz einer gefährlichen Schwellung am linken Auge marschierte Ali Celik (rechts) weiter - und wurde für sein Risiko belohnt. Mit einer Aufgabe hätte er den Kampf verloren.
    Trotz einer gefährlichen Schwellung am linken Auge marschierte Ali Celik (rechts) weiter - und wurde für sein Risiko belohnt. Mit einer Aufgabe hätte er den Kampf verloren. Foto: Ralf Lienert

    Erst nach der siebten Runde erlöste ihn der Ringrichter und brach den Kampf nach vehementen Forderungen der Ringärzte endlich ab. Da Celik bis dato bei allen drei Wertungsrichtern führte, behält er den Titel. Mit dem siebten Sieg im siebten Profikampf rückt er seinem Ziel einen Schritt näher. Er will um den EM-Titel im Weltverband WBO kämpfen. „Mit zwei, drei weiteren Siegen könnte es klappen“, sagt Celik.

    Jetzt wird er jedoch erst einmal einen Monat pausieren und sich auskurieren. Der Zuspruch seiner Fans hilft ihm dabei. "Unglaublich, wie viele Leute sich nach mir erkundigt haben. Vielen Dank an alle", sagt er.

    "Wenn er es in vier Runden nicht schafft, einen einäugigen Boxer k.o. zu schlagen, ist er selbst schuld." Ali Celik über Kasim Gashi

    Von einem Rückkampf gegen Gashi rückt er nach Absprache mit Manager Benedikt Poelchau (29) mittlerweile ab. „Kasim hat sich unsportlich verhalten“, ärgert sich Celik. „Statt auf alles und jeden zu schimpfen, sollte er sich lieber an die eigene Nase fassen. Wenn er es in vier Runden nicht schafft, einen einäugigen Boxer k.o. zu schlagen, ist er selbst schuld.“

    Angetan waren die Boxer von der Atmosphäre in Kempten. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir wieder herkommen", sagte der in Hamburg lebende Box-Promoter Poelchau. Die Veranstaltungsreihe "Sport im Süden - Boxen Live" sei vielversprechend gestartet.

    UPDATE: Kasim Gashi hat Protest beim Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) gegen die Wertung des Kampfes eingelegt. Seine Darstellung: Er habe Celik zwar in der zweiten Runde mit einem Kopfstoß "unabsichtlich getroffen". Doch dieser habe keinenfalls zu der Schwellung am Auge geführt. Ursache dafür sei ein regulärer Aufwärtshaken in der dritten Runde gewesen. "Das kann ich mit Video- aufnahmen eines professionellen Kameramannes beweisen", sagte Gashi am 3. Mai bei einem Anruf in unserer Redaktion. Er sieht sich als Sieger des Kampfes: "Wenn der Ringrichter abbricht, weil Celiks Auge nach meinem regulären Aufwärtshaken zu stark verletzt ist, dann ist das Technisches K.o." Gashi erneuerte seine Forderung nach einem Rückkampf: "Celik hat mir den nach dem Kampf versprochen. Jetzt sollte er Wort halten. Von mir aus können wir schon morgen boxen. Egal ob bei mir oder bei ihm."

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