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Fußball-EM 2021: UEFA ermittelt gegen Marko Arnautovic nach beleidigendem Torjubel

Fußball-EM 2021

UEFA ermittelt gegen Arnautovic nach beleidigendem Torjubel

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    David Alaba (links) versucht seinem Mitspieler Marko Arnautovic beim Torjubel den Mund zuzuhalten. Der Stürmer soll rassistische Aussagen gegenüber einem Spieler Nordmazedoniens geäußert haben.
    David Alaba (links) versucht seinem Mitspieler Marko Arnautovic beim Torjubel den Mund zuzuhalten. Der Stürmer soll rassistische Aussagen gegenüber einem Spieler Nordmazedoniens geäußert haben. Foto: Robert Ghement, dpa

    Dem österreichischen Fußball-Nationalspieler Marko Arnautovic droht nach seinem beleidigenden Torjubel im EM-Spiel gegen Nordmazedonien eine Sperre. Die UEFA teilte am Dienstag mit, ein Ethik- und Disziplinarverfahren gegen den 32-Jährigen eingeleitet zu haben - schon im Spitzenspiel der Gruppe C am Donnerstag in den Niederlanden könnte Arnautovic fehlen. Dem Stürmer wird vorgeworfen, nach seinem Tor zum 3:1-Endstand während der Partie am Sonntag den mazedonischen Spieler Ezgjan Alioski beleidigt und dabei auch rassistische Äußerungen getätigt haben.

    Der Verband Nordmazedoniens hatte am Montagabend bei Facebook mitgeteilt, ein Beschwerdeschreiben an die UEFA geschickt zu haben, in dem "die schärfste Strafe für den österreichischen Nationalspieler" gefordert werde.

    Arnautovic: "Ich bin kein Rassist"

    Unmittelbar nach dem Tor am Sonntag war zu sehen gewesen, wie David Alaba, der Kapitän der Österreicher, versucht hatte, Arnautovic beim Jubeln den Mund zu zu halten. Der Stürmer hatte anschließend die Kritik an seinem Verhalten klar zurückgewiesen. "Ich bin kein Rassist und werde niemals einer sein", hatte Arnautovic am Montag im Teamquartier im österreichischen Seefeld betont.

    Bei Instagram fügte der frühere Bremer hinzu: "Es gab gestern ein paar hitzige Worte in der Emotion des Spiels, für die ich mich entschuldigen möchte - besonders bei meinen Freunden in Nordmazedonien und Albanien." Der Nordmazedonier Alioski hatte nach der Partie gesagt, Arnautovic habe sich schon unmittelbar nach dem Spiel bei ihm entschuldigt.

    Das bestätigte auch eine Sprecherin des österreichischen Verbandes am Dienstag. Beide Spieler hätten sich noch auf dem Platz und später in der Kabine ausgesprochen. Der Verband rechne jetzt damit, eine Stellungnahme abzugeben. "Das ist ein völlig normaler Vorgang", sagte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer der Nachrichtenagentur APA.

    Im schlimmsten Fall ist die EM für Arnautovic vorbei

    Unmittelbar nach der Partie hatte die UEFA noch keine Ermittlungen aufgenommen. Rassistische Äußerungen würden von der UEFA hart bestraft werden, im schlimmsten Fall könnte für Arnautovic die EM vorbei sein. Schon eine Sperre für das Niederlande-Spiel wäre für ihn bitter, hat er doch früher in der Ehrendivision für Twente Enschede gespielt.

    Die Nordmazedonier schrieben am Montag, man sei immer "gegen Nationalismus, Diskriminierung und alle anderen Formen von Beleidigungen und Ausbrüchen, die nicht im Sinne des Fußballs und der Werte stehen, für die wir alle zusammenstehen". Man werde immer aufstehen und die Interessen und Würde der nordmazedonischen Nationalspieler verteidigen, wo immer sie auftreten würden.

    Für die Österreicher wäre der Ausfall von Arnautovic eine deutliche Schwächung. Er wisse zwar nicht genau, was die Einleitung eines Verfahrens durch die UEFA genau bedeuten würde. "Aber natürlich wäre das ein extrem herber Verlust. Wir hoffen das Beste, er würde uns schon sehr fehlen", sagte Österreichs Abwehrchef Martin Hinteregger am Dienstag in einer Online-Medienrunde im Trainingscamp in Seefeld.

    Der Verteidiger von Eintracht Frankfurt wollte den Vorfall insgesamt nicht überbewerten. "Wir besprechen intern, was da los ist. Aber wenn uns das groß mitnehmen würde, dann nimmt uns jeden Tag etwas mit", sagte Hinteregger. "In 90 Minuten passieren auf dem Platz ganz andere verbale Dinge. Ich bin da auch kein Kind von Traurigkeit. So soll es auch sein. Nach 90 Minuten gibt man sich dann die Hand und alles ist gut." Leipzigs Marcel Sabitzer hielt sich mit einer Einordnung zurück. "Ich will das nicht groß kommentieren. Aber natürlich wäre es ein großer Verlust, wenn er nicht spielen könnte", sagte Sabitzer.

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