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"I bin schier verruckt wora"

ESVK-Fans im Glücksrausch

"I bin schier verruckt wora"

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    So werden Sieger empfangen: Rund 60 ESVK-Fans standen morgens um 4.45 Uhr bei der Rückkehr ihrer Play-off-Helden aus Dresden parat.
    So werden Sieger empfangen: Rund 60 ESVK-Fans standen morgens um 4.45 Uhr bei der Rückkehr ihrer Play-off-Helden aus Dresden parat. Foto: ESVK Presse

    Sie haben es tatsächlich geschafft. Die Wahnsinnigen! Die DEL2-Cracks des ESV Kaufbeuren haben eine ohnehin schon grandiose Saison mit dem Viertelfinal-Triumph über die Dresdner Eislöwen gekrönt. Am Dienstagabend siegte der ESVK in einem wahren Spiel-7-Thriller mit 3:2 in Sachsen. Dabei hatten nicht mehr viele auf die Ostallgäuer gewettet, nachdem sie in der Serie bereits zwei Matchbälle vergaben. Fanbeauftragter Kleinheinz hat's getan - und verrät hier wieso:

    Frage: Zunächst mal Glückwunsch zum Einzug ins Halbfinale! Wie haben Sie den Krimi am Dienstagabend verfolgt?

    Stefan Kleinheinz ist seit drei Jahren Fanbeauftragter des ESVK.
    Stefan Kleinheinz ist seit drei Jahren Fanbeauftragter des ESVK. Foto: privat

    Kleinheinz: Ich konnte am Dienstag leider nicht mehr mit nach Dresden, weil ich Nachtschicht hatte. Also habe ich das Spiel am Abend in der Stadiongaststätte "Zum Puck" auf SpradeTV verfolgt. Das war der absolute Wahnsinn, kaum auszuhalten. Und dann hat das Bild immer wieder geruckelt und angehalten. I bin schier verruckt wora...

    Wie war die Atmosphäre während des Spiels?

    Kleinheinz: Die Leute waren mega-angespannt und total still. Ständig ist irgendeiner zum Rauchen raus. Am Ende waren wir natürlich alle ausgelassen....

    ... und habt die ganze Nacht gefeiert?

    Kleinheinz: Nein, ich bin dann um Mitternacht zu meiner Nachtschicht und habe bis 4 Uhr gearbeitet. Dann ging's wieder zurück an den Berliner Platz, um die Mannschaft in Empfang zu nehmen.

    Um 4.45 Uhr haben die Fans den Mannschaftsbus mit roten Bengalos und Spruchbändern willkommen geheißen. Wie kam's dazu?

    Kleinheinz: Das war alles sehr spontan. Die Idee ging vom Fanclub "Jokeria" aus. Das wurde dann über die Facebook-Gruppe und WhatsApp verbreitet und um 4 Uhr morgens haben wir uns am Stadion getroffen. Eine Dreiviertelstunde später kam der Bus. Wir haben die Spieler mit zwei Spruchbändern begrüßt. Auf einem stand "Halbfinale" und auf dem anderen "Ihr seid das geilste Team der Welt".

    Wie haben die Spieler reagiert?

    Kleinheinz: Die haben sich riesig gefreut. Sie haben die Fans abgeklatscht, sich bedankt und am Schluss haben wir alle zusammen noch ein Gruppenfoto gemacht.

    Siegerfoto: Noch in der Mannschaftskabine in Dresden feierten die ESVK-Cracks ihren überraschenden Viertelfinal-Triump.
    Siegerfoto: Noch in der Mannschaftskabine in Dresden feierten die ESVK-Cracks ihren überraschenden Viertelfinal-Triump. Foto: ESVK Presse

    Hand aufs Herz: Haben Sie selbst noch an einen Erfolg in Spiel sieben in Dresden geglaubt?

    Kleinheinz: Am Sonntag nach der Niederlage im sechsten Spiel war ich total down. Da war ich klar der Meinung, dass dies das letzte Spiel in unserer alten Arena am Berliner Platz war. Am Dienstag wurde ich dann plötzlich ganz euphorisch und habe noch einen Zehner auf den ESVK gesetzt. Jetzt habe ich doppelt gewonnen. (lacht)

    Stichwort Euphorie: Die ist jetzt vor dem Halbfinale gegen Bietigheim natürlich riesig...

    Kleinheinz: Es ist brutal. Die beiden sicheren Halbfinal-Heimspiele waren schon am Mittwochvormittag vorerst ausverkauft. Und für das erste Spiel am Freitag in Bietigheim sind schon vier Fanbusse voll. Ich plane die Busse und bin ständig am Handy. So langsam geht mir aber das Personal aus, also wird es wohl bei vier Bussen bleiben ... (lacht)

    Spürt man die ESVK-Begeisterung denn in der ganzen Stadt?

    Kleinheinz: Nicht nur in der Stadt, auch im Umland. Dort ist ein richtiges Fieber ausgebrochen, ständig werde auch ich um Karten angebettelt. Ich glaube, wir könnten 6.000 Tickets für die Heimspiele verkaufen. Man sieht wirklich, was für ein schlafender Riese der ESVK ist, der nun wachgeküsst wurde...

    Was ist noch drin? Gegen Bietigheim ist man sicher Außenseiter, aber...

    Kleinheinz: Mit dieser Mannschaft ist alles möglich! Aber für uns ist alles, was jetzt noch kommt, Zugabe. Selbst wenn wir in vier Spielen gegen Bietigheim ausscheiden, werden wir uns noch freuen. Wir genießen ab jetzt nur noch! Die Mannschaft ist so ein eingeschworener Haufen. Wahnsinn, wie jeder für jeden kämpft und Schüsse blockt. So einen Spaß hat's mir in den 24 Jahren, die ich jetzt zum ESVK gehe, noch nie gemacht.

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