Mit einem guten Gefühl und noch größerer Vorfreude auf die Heim-WM verabschiedeten sich Deutschlands Handballerinnen nach dem bestandenen Härtetest gegen die Niederlande zu ihren Vereinen. Gut zwei Monate vor dem Turnier sorgte das 27:22 im Duell mit dem Co-Gastgeber für beste Stimmung und viel Selbstvertrauen im DHB-Team.
«Ich glaube, wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg und weiter als im vergangenen Jahr vor der EM. Deshalb bin ich guter Dinge», sagte Kapitänin Antje Döll über den Erfolg gegen den EM-Fünften in Krefeld. Es war bereits der zweite Sieg in diesem Jahr gegen ein Top-Team nach dem 29:26 in Dänemark vor gut fünf Monaten. «Das bringt uns Rückenwind», befand Bundestrainer Markus Gaugisch.
Besonders gefallen hatte dem 51-Jährigen die Energie, die sein Team auf das Parkett brachte. «Das hat gebrannt heute. Wir haben einen sehr guten Defensiv-Verbund gesehen und vorn kreative Lösungen. Da war alles dabei», lobte Gaugisch.
Nächster Lehrgang im Oktober
Nach der langen Sommerpause ist der Bundestrainer froh, seine Schützlinge bereits in drei Wochen wiederzusehen. Dann stehen die EM-Qualifikationsspiele gegen Nordmazedonien und in Belgien an. Denn vor dem WM-Auftakt gegen Island am 26. November in Stuttgart gibt es trotz des umjubelten Erfolgserlebnisses noch einiges zu tun.
«Es ist gut, dass der nächste Lehrgang so schnell kommt, denn es gibt viel, was wir noch verbessern können. Da gibt es noch einige Sachen, vom Individuellen bis hin zur gesamten Mannschaft. Wir können noch besser werden», sagte Gaugisch und fügte hinzu: «Das System ist noch nicht so stabil, wie man sich das vorstellt. Deshalb müssen wir die wenige Zeit gut nutzen.»
Filter überragt beim überzeugenden DHB-Auftritt
Immerhin: Nach dem 31:35 im ersten Duell mit den Niederländerinnen steigerte sich die DHB-Auswahl bei der Zweitauflage deutlich und zeigte, welches Potenzial in ihr steckt. Vor allem in der Abwehr, die im Verbund mit der überragenden Torfrau Katharina Filter nur 22 Gegentore zuließ.
«Ich bin froh, dass ich meinem Team so gut helfen konnte. Die haben viel geackert, gearbeitet und um jeden Ball gefightet», sagte Filter bescheiden. Die 26-Jährige parierte 18 Würfe, darunter drei Siebenmeter, was eine Top-Quote von 45 Prozent bedeutete. «Kathi war wieder ein absoluter Faktor. Natürlich ist es auch immer ein Abwehr-Torwart-Zusammenspiel. Wenn wir ihr helfen, dann ist sie wirklich unfassbar stark», lobte Rückraumspielerin Alina Grijseels.
Hohe WM-Ziele
Ein positives Fazit zog auch Sportvorstand Ingo Meckes: «Es ist ganz wichtig, dass wir mit einem Sieg gegen so einen starken Gegner aus der Woche herausgegangen sind. Ich gehe davon aus, dass dieser Sieg viel Schwung bringt. Es geht darum, dass wir top-vorbereitet sind, um bei der WM ein Handball-Fest abzureißen», sagte er.
Nach der enttäuschenden EM im Vorjahr soll es bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land endlich einmal mit dem Halbfinale klappen. Für diesen Traum arbeiten die Spielerinnen hart. «Jetzt rückt dieses Highlight immer näher und stärker in den Fokus, auch vom Kopf her», sagte Rückraumspielerin Emily Vogel.


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