Überschattet von Protesten gegen den Radrennstall Israel-Premier Tech hat sich im Mannschaftszeitfahren der 80. Vuelta der dänische Topfavorit Jonas Vingegaard die Gesamtführung zurückgeholt. Bei der ersten Etappe auf spanischem Boden belegte der zweimalige Tour-de-France-Sieger mit seinem Visma-Team den zweiten Platz über 24,1 Kilometer in Figueres und löste damit den Franzosen David Gaudu im Roten Trikot wieder ab.
Das sportliche Geschehen wurde allerdings von Protesten beeinträchtigt. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie einige Demonstranten mit palästinensischen Fahnen die Straße versperrten und somit das israelische Team stoppten. Das Rad-Team um Sprinter Ethan Vernon musste kurz abbremsen, die vorausfahrenden Motorräder konnten aber schnell für eine freie Strecke sorgen.
Trotzdem verlor die Mannschaft einiges an Zeit und belegt am Ende nur den 19. Platz unter 23 Teams. Der Rückstand auf das siegreiche UAE-Team betrug 54 Sekunden. Schon bei der Tour de France sah sich die israelische Mannschaft wegen des Nahost-Konflikts vereinzelt Protesten ausgesetzt.
«Es war sehr ärgerlich für uns als Team, ärgerlich für die Fahrer. Viele Jungs sind von dem Vorfall erschüttert. Es war ein Schock für uns», sagte Sportdirektor Daryl Impey und betonte: «Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, das ist in Ordnung. Schwierig wird es jedoch, wenn man unser Leben aufs Spiel setzt, wenn die Fahrer mit dieser Geschwindigkeit fahren. Letztendlich will niemand verletzt werden.»
Vingegaard nun acht Sekunden vorn
Das zweitplatzierte Visma-Team war nur acht Sekunden langsamer als UAE. Vingegaard, der bereits die zweite Etappe gewonnen hatte, liegt damit nun in der Gesamtwertung acht Sekunden vor seinen vermeintlich größten Rivalen Juan Ayuso (Spanien) und Joao Almeida (Portugal). Die Vuelta war am Mittwoch nach den Etappen in Italien und Frankreich erstmals in Spanien unterwegs.
Am Donnerstag wartet die nächste Bergankunft in Andorra. Insgesamt 170,3 Kilometer sind nach dem Start in Olot zu bewältigen. Die dreiwöchige Rundfahrt endet am 14. September in der Hauptstadt Madrid.
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