Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht von Alexander Zverev, als er nach der nächsten Niederlage seinem Angstgegner Taylor Fritz gratulierte. Nach dem schnellen Aus beim lukrativen Six Kings Slam in Saudi-Arabien musste Deutschlands bester Tennisprofi obendrein noch Häme und Spott über sich ergehen lassen. Denn für die Antrittsgage von 1,5 Millionen Dollar stand Zverev beim 3:6, 4:6 gegen den US-Amerikaner keine Stunde lang auf dem Platz in Riad.
Danach musste sich der 28-Jährige vorrechnen lassen, was er trotz der siebten Niederlage gegen Fritz in Serie in kurzer Zeit verdient habe. Tennis-Ikone Boris Becker teilte bei X den Post eines Nutzers, wonach Zverev pro Sekunde etwa 431 Dollar bekomme. Becker hatte sich schon zuvor äußerst skeptisch geäußert und betont, für den Auftritt gebe es keinen Respekt von der Tennis-Szene, obwohl das Show-Event sportlich hochkarätig besetzt ist.
Andere Nutzer verwiesen auf das Masters-Turnier in Shanghai, wo Zverev frühzeitig ausgeschieden war. Dort erhielt der monegassische Qualifikant Valentin Vacherot für seinen Sensationstitel nach insgesamt neun Matches zuletzt knapp eine Million Euro.
Auch diesmal wieder Beschwerden
In Riad war Zverev nach eigenen Worten wieder nicht frei von körperlichen Problemen. Diesmal spürte er beim Aufwärmen etwas in seiner Schulter. «Das war sehr unglücklich, weil ich in den letzten paar Tagen richtig, richtig gut trainiert habe. Ich habe richtig gut gespielt und mich wieder ein bisschen so wie früher gefühlt», berichtete der Olympiasieger von 2021.
Beim Stand von 1:3 im ersten Satz hatte sich Zverev mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Rücken gegriffen. Seit Monaten plagen ihn Rückenprobleme, auch eine Spritzenkur half nur bedingt. Nach einem Ass von Fritz, der am Ende nach eigenen Worten ein wenig mit seinen Nerven zu kämpfen hatte, war das Match für Zverev frühzeitig beendet.
Nun weiter zum Turnier nach Wien
«Ich weiß, dass mein Level da ist, wenn ich gesund bin. Aber dieses Jahr war ein schwieriges Jahr für mich, physisch», erklärte der gebürtige Hamburger. Ziel sei es, wieder hundertprozentig fit zu werden und sein Spiel wiederzufinden. Er denke bereits an das nächste Jahr, sagte Zverev.
Diese Saison ist indes noch nicht zu Ende. In der kommenden Woche steht das ATP-Turnier in Wien an, dann folgt das Masters in Paris, wo Zverev als Titelverteidiger antritt. Ab dem 9. November gibt es noch die ATP Finals in Turin. Dann geht es anders als in Riad auch wieder um wichtige Punkte für den Weltranglisten-Dritten - und ein gutes Gefühl.
Denn nur mit einstiger Spielstärke, Selbstvertrauen und körperlicher Fitness sind auch Siege gegen die derzeit weit enteilten Branchenführer Jannik Sinner und Carlos Alcaraz denkbar. «Sie sind im Moment Lichtjahre entfernt von uns, vom Rest», sagte Zverev, «doch wir können doch nicht einfach sagen: In den nächsten zehn Jahren werden Jannik und Carlos jedes einzelne Turnier gewinnen, und wir schauen nur zu.»

Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden