Heute Nacht fanden bei Olympia in Peking die ersten Läufe im Skeleton-Wettbewerb der Frauen statt. Mit dem Kopf voraus stürzen sich die Damen auf einem Skeleton-Schlitten in atemberaubender Geschwindigkeit den Eiskanal hinunter.
Mit dabei: Kim Meylemans aus Lamerdingen im Ostallgäu. Die 25-Jährige wurde hier geboren und wuchs im Allgäu auf, ihre Familie stammt aus Belgien. Ihre Karriere startete sie für Deutschland, inzwischen tritt sie für das Heimatland ihrer Eltern unter belgischer Flagge an.
Schon zu Beginn der Spiele sorgte Kim Meylemans für Schlagzeilen, als sie aus der Corona-Quarantäne im chinesischen Hotelzimmer ein tränenreiches Video auf Instagram postete: "Ich weiss nicht, ob ich es noch länger aushalten kann." Inzwischen ist die Isolation beendet - und Meylemans kann wieder strahlen.
Kim Meylemans: Freundin Nicole Silveira ist gleichzeitig ihre Kontrahentin
Denn die zweite Geschichte der gebürtigen Allgäuerin ist wesentlich schöner: Im Eiskanal von Peking tritt die Skeleton-Fahrerin nicht nur gegen Konkurrentinnen aus aller Welt an. Sondern auch gegen ihre große Liebe! Seit Weihnachten ist die Beziehung Meylemans mit der Brasilianerin Nicole Silveira offiziell.
Das Paar liebt einander nicht nur, sondern kämpft in den Wettbewerben bei Olympia und im Weltcup gegeneinander. Für die beiden Skeleton-Pilotinnen ist das aber kein Problem: "Wir treten ja nicht gegeneinander an, sondern gegen die Uhr", sagte Meylemans bei bei today.com. Man würde nicht wie beim Boxen in einem Ring gegeneinander kämpfen und sehe sich deshalb auch nicht als Konkurrentinnen.

Im Gegenteil: Weil beim Skeleton die nationalen Teams eher klein sind, unterstütze man sich sogar und gebe sich gegenseitig Tipps. Ihre Liebe soll die beiden Olympia-Sportlerinnen nicht nur im Eiskanal stärker machen - ihr Outing soll auch ein Vorbild für andere sein.
Skeleton-Fahrerin Kim Meylemans wuchs in Lamerdingen im Ostallgäu auf
Während die gebürtige Allgäuerin Meylemans schon länger öffentlich verkündet hatte, dass sie Frauen liebt, zögerte Nicole Silveira. An Weihnachten 2021 war es aber so weit. Mit einem Kuschelfoto unter einem Mistelzweig machte das Olympia-Traumpaar auf Instagram seine Liebe öffentlich.
Meylemans wuchs in Lamerdingen auf und startete bis 2014 für den deutschen Verband. Dann wechselte sie nach Belgien, wo sie inzwischen auch lebt. Silveira wurde in Brasilien geboren. Als sie sieben Jahre alt war, wanderte ihre Familie nach Kanada aus. Zunächst war sie Bodybuilderin und fuhr als Bremserin in einem Bobteam, dann wechselte sie zum Skeleton. Meylemans will den Sommer bei ihrer Partnerin in Kanada verbringen.
Nach den ersten beiden Skeleton-Läufen der olympischen Wettbewerbe in Peking heute liegt Silveira an Position zwölf. Besser lief es für Meylemans, die zur Halbzeit auf Platz sechs noch Medaillenchancen hat. Die Läufe drei und vier finden in der Nacht auf Samstag statt. (dan)
