Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben sich aus der Bundesliga zurückgezogen. Der Club zog den Lizenzantrag für die Saison 2025/26 zurück und kam damit einem Lizenzentzug zuvor. Andernfalls hätten dem Hauptverein empfindliche Strafen gedroht.
Der Club hatte bis zuletzt an einer Lösung gearbeitet und erhob Vorwürfe gegen die Liga. «Der Volleyball Bundesliga wurde sogar ein Testat eines Wirtschaftsprüfers vorgelegt, das die Schlüssigkeit der Wirtschaftlichkeit für die nächste Saison bestätigt», sagte Geschäftsführer Eugen Benzel und fügte hinzu: «Ich bin zutiefst enttäuscht. Das haben unsere Spielerinnen, Trainer, Partner, Fans und alle, die es gut mit uns gemeint haben, nicht verdient. Ich kann das Vorgehen der Liga nicht verstehen. Der Schaden ist immens.»
Als Konsequenz müsse die Spielbetriebsgesellschaft aufgrund der wegfallenden Einnahmen beim Potsdamer Amtsgericht einen Insolvenzantrag stellen, hieß es in der Club-Mitteilung weiter.
Liga rechtfertigt Entscheidung
Die Liga teilte indes mit, dass der Lizenzierungsausschuss «seinen Ermessensspielraum in den vergangenen Wochen voll ausgeschöpft» habe. «Im weiteren Lizenzierungsverfahren konnte die Budgetplanung für die Saison 2025/26 nicht mit den erforderlichen Erlösnachweisen hinterlegt werden. Weiterhin konnte die Gesellschaft nicht ihr negatives Eigenkapital absichern und eine durchgängige Zahlungsfähigkeit nachweisen», hieß es weiter.
Die Potsdamerinnen gehörten in den vergangenen Jahren zu den Spitzenteams der Bundesliga, wurden 2022 und 2023 Vizemeister und erreichten mehrmals das Pokalfinale. In der vergangenen Saison schied das Team in der Bundesliga im Playoff-Viertelfinale aus, erreichte aber im CEV Challenge Cup das Halbfinale.
Einen ähnlichen Fall hatte jüngst auch die Handball-Bundesliga der Frauen zu verkraften, als gar Meister HB Ludwigsburg wegen finanzieller Schwierigkeiten den Spielbetrieb einstellen musste.
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