Viertes Halbfinale in vier Jahren - die deutschen Basketballer gehören längst zur dauerhaften Weltspitze. Zwei Jahre nach dem sensationellen WM-Titel in Manila wollen sich Dennis Schröder und Co. heute (20.00 Uhr/RTL und Magentasport) auch den EM-Pokal schnappen. Gegner im Endspiel von Riga ist die Türkei, die wie Deutschland bei dieser EM ungeschlagen ist. Der Erfolg der deutschen Basketballer hat einige Gesichter.
Dennis Schröder
Der 31 Jahre alte Spielmacher ist der klare Anführer im Team. Seit ihn Trainer Gordon Herbert vor drei Jahren zum Kapitän bestimmt hat, gibt Schröder den Takt in der Nationalmannschaft vor. Und das nicht nur auf, sondern auch neben dem Parkett.
Dabei nimmt sich der NBA-Profi selbst nicht zu wichtig, sondern vermittelt allen Mitspielern, dass sie eine Bedeutung für die Mannschaft haben. Schröder hat ein Umfeld für das Team kreiert, in dem sich alle wohlfühlen. Sportlich legte er im Halbfinale eine Gala mit 26 Punkten und 12 Assists hin. Im Titelfall könnte er - wie bei der WM - zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt werden.
Franz Wagner
Der NBA-Profi von den Orlando Magic ist der zweite Star im Team. Im Alter von 24 hat der jüngere der beiden Wagner-Brüder seine Zukunft im Nationalteam noch vor sich - und dennoch bereits seine dritte Medaille sicher. Für Wagner zählt im Finale aber nur der Sieg. «Wir spielen nicht für Silber.» Wagner ist in seiner Art etwas weniger impulsiv als Schröder, dennoch hat sein Wort in der Kabine Gewicht. Mit 21,1 Punkten im Schnitt liegt er bei der EM sogar knapp vor Schröder (20,9).
Alan Ibrahimagic
Der 47-Jährige arbeitet schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich beim Deutschen Basketball Bund. Dennoch war er bislang nur Insidern bekannt. Als Bundestrainer Alex Mumbru kurz vor Turnierbeginn ins Krankenhaus musste, trat Ibrahimagic in die Verantwortung - und ins Rampenlicht. Der in Belgrad geborene und in Berlin aufgewachsene Coach ist im Team hoch anerkannt und führte Deutschland zu acht Siegen in acht Spielen. Ibrahimagic hat Gefallen an seiner neuen Rolle gefunden, ohne sich dabei zu wichtig zu nehmen.
Alex Mumbru
Für den Spanier sollte es das erste große Turnier als Bundestrainer werden. Die Fußstapfen von Weltmeister-Coach Gordon Herbert waren groß. Doch Mumbru hat schnell seinen eigenen Weg gefunden und das Gold-Team von Manila weiterentwickelt. Seine schnelle Spielweise passt perfekt zu Schröder und Wagner.
Umso bitterer, dass Mumbru wegen gesundheitlicher Probleme ins zweite Glied zurücktreten musste. Doch auch sichtlich angeschlagen gibt der 46-Jährige wichtige Impulse. Dass er beim Team geblieben ist, wird ihm von den Spielern hoch angerechnet.
Die Rollenspieler
Schröder und Wagner sind die Stars der Mannschaft. Doch auch viele andere Spieler im Kader haben ihren Anteil am Finaleinzug. Im zähen Achtelfinale gegen Portugal brachte Maodo Lo das deutsche Team auf Kurs, im hektischen Viertelfinale gegen Slowenien sorgte Tristan da Silva mit seinem Zauberwurf aus der eigenen Hälfte für die Wende. Und dann ist da noch Isaac Bonga. Das Kraftpaket spricht zwar meist leise, auf dem Parkett gibt er aber den Ton an und zermürbt mit seiner aggressiven Defensive die Stars der Gegner.




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