Er ist eine lebende Legende. Oder besser gesagt: eine fahrende. Walter Röhrl ist bis heute der einzige deutsche Rallye-Weltmeister. Den Titel gewann er sogar zweimal, 1980 und 1982. Seine Profikarriere hat der inzwischen 75-Jährige zwar natürlich längst beendet, doch dem Automobilsport ist er immer noch verbunden. Und diese Liebe führt ihn jetzt auch ins Westallgäu.
Die vierte Auflage der Walter-Röhrl-Klassik kommt in diesem Jahr erstmalig an den Bodensee. Ebenfalls erstmalig fungiert der Automobilclub von Deutschland (AvD) als Namensgeber, weshalb die Oldtimer-Rallye offiziell als 4. AvD-Röhrl-Klassik firmiert. Sie findet vom 4. bis 6. September statt. Immer ausgehend von Bregenz warten mehrere Etappen auf die 170 Teilnehmer. Insgesamt legen sie 670 Kilometer durch das Allgäu, Oberschwaben und Vorarlberg zurück. Hinzu kommen rund 9000 Höhenmeter.
Mit der Startnummer 1 dabei: Walter Röhrl. Seine Rallye-Montur wird der Europameister von 1974 wohl gegen ein legeres Polohemd und eine Schiebermütze tauschen. Das passt besser zum Ambiente der Fahrzeuge. Denn zugelassen bei der AvD-Röhrl-Klassik sind ausschließlich historische und luftgekühlte Porsche- und Transaxle-Modelle der Baujahre 1955 bis 1998.
170 Porsches fahren in Lindenberg am Hutmuseum vor
Gleich die erste Etappe am 4. September (Donnerstag) führt ins Westallgäu. Start ist um 14 Uhr am Festspielhaus in Bregenz. Über Lochau, den Pfänder, Möggers und Scheidegg geht es nach Lindenberg zum Hutmuseum. Ein Haltepunkt von entscheidender Bedeutung. „Wir sind der erste Durchfahrtsposten“, sagt Museumsleiterin Angelika Schreiber. Das heißt, die Fahrer bekommen hier ihren ersten Stempel. Er gilt als Nachweis, die Route vorschriftsmäßig gefahren zu sein. Denn die AvD-Röhrl-Klassik ist keine Rallye, bei der es um Schnelligkeit geht, sondern eine sogenannte Orientierungsfahrt mit Gleichmäßigkeitsprüfungen. Dazu gehört beispielsweise die Fahrt durch Pylonen.

Von Scheidegg aus kommen die Fahrzeuge über die Staufner Straße in die Stadt. Die ersten werden gegen 14.55 Uhr am Museum erwartet und es wird gut eine Stunde dauern, bis alle durch sind. Autofans kommen auf ihre Kosten. „Es lohnt sich, sich das bei uns anzuschauen, weil die Autos auch kurz halten“, sagt Schreiber. Walter Röhrl wird zudem ebenso aussteigen wie der Schauspieler Hinnerk Schönemann (u.a. “Nord bei Nordwest“), der mit der Startnummer 8 unterwegs sein wird. Die beiden Promis bekommen von der Stadt eine Mütze der Firma Mayser geschenkt und werden sich im Beisein von Bürgermeister Eric Ballerstedt im Hutmuseum in das Goldene Buch eintragen.
Über Goßholz, Heimenkirch, Meckatz, Wohmbrechts und die Staudachmühle fährt der Tross dann weiter nach Wangen. Dort ist ab 15.40 Uhr eine weitere Durchfahrtskontrolle geplant. Über Herfatz und Vogt geht es quer durch Oberschwaben, dann nach Friedrichshafen zum Dornier Museum (17.10 bis 18.50 Uhr) und über Hiltensweiler schließlich zum Tagesabschluss an den Lindauer Hafen (19.40 Uhr).

Röhrl und sein Beifahrer Christian Geistdörfer werden in einem Porsche 911 Clubsport mit 3.2-Liter-Motor unterwegs sein. Zum bereits vierten Mal nimmt Schönemann mit einem Porsche 964 teil. Er wird von seinem Mechaniker Jens Herkommer begleitet.
Oberstaufen und Weiler sind Haltestellen am Freitag
Die zweite Etappe am 5. September (Freitag) führt ab 8.30 Uhr von Bregenz über Alberschwende, Balderschwang, den Riedbergpass (mit 1407 Metern Deutschlands höchste Passstraße) und Oberjoch zum Festspielhaus Füssen (11.45 bis 13.35 Uhr). Weiter geht es dann wieder zurück ins Oberallgäu. Gegen 14.50 Uhr soll der Tross in Immenstadt sein. Am Alpsee und am Hündle vorbei geht es nach Oberstaufen.

In Oberstaufen wird die Porsche-Parade gegen 15.15 Uhr einen Boxenstopp auf dem Rathausplatz einlegen. Auch hier wird sich Röhrl nach Angaben der Gemeinde in das Goldene Buch eintragen. Über Buflings, Genhofen und Simmerberg geht es dann nach Weiler, wo die nächste Haltestelle ab 15.35 Uhr am Kirchplatz sein wird. Weiter geht es nach Scheidegg und Möggers zurück nach Bregenz auf den Kornmarkt, wo unter dem Motto „Oldtimer sind nachhaltig“ eine Versammlung stattfindet (16.15 Uhr).
Die Klassik-Rallye endet in Bregenz am Festspielhaus
Die dritte Etappe am 6. September (Samstag) spielt sich dann ausschließlich in Vorarlberg ab. Nach Start um 8 Uhr in Bregenz stehen unter anderem Lingenau, Schoppernau, Hochtannbergpass, Flexenpass, Brandnertal, Faschinajoch und Hohenems auf dem Routenplan. Ab 15.30 Uhr rollen die Autos am Festspielhaus in Bregenz ins Schlussziel.
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