„Jetzt Hoteleigentümer oder Investor im malerischen Wangen werden“: So ist die Immobilienanzeige überschrieben, die das Garni-Frühstückshotel Allgovia zum Verkauf anbietet. 2018 übernahm dann die Ehinger Gastronomenfamilie Steudle das Hotel im Drei-Sterne-plus-Segment. Inhaber wurde Philipp Steudle, und eigentlich sollte die damalige Millionen-Investition eine langfristige Geschichte werden. Nun sieht es aber so aus, als ob sich der 32-Jährige bis Ende des Jahres wieder aus Wangen verabschiedet. Nur warum?
Philipp Steudle verlässt das erfolgreiche Garni-Frühstückshotel Allgovia in Wangen
Das „Allgovia“ sei von Tag eins „sein Baby“ gewesen, sagt Steudler. „Ich habe hier in dieser Zeit wahnsinnig viel gelernt.“ So hätte es auch weiterlaufen können, doch dann bekam Philipp Steudle das Angebot von einem Studienfreund, in dessen Münchner Start-up einzusteigen. Seit einem Jahr ist er in der Firma, das einen KI-unterstützten Spielzeugbegleiter für Kinder entwickelt, für die Finanzen und das Marketing zuständig. Die Dreifachbelastung mit zwei Hotels und dem Münchner Zusatzjob wurde dem 32-Jährigen aber bald zu viel. „Da habe ich mich schweren Herzens entschieden, das ,Allgovia‘ aufzugeben.“

Und das, obwohl der Beherbergungsbetrieb gut läuft. „Ich bin mit dem Standort extrem zufrieden, es ist viel besser gelaufen als gedacht“, so Philipp Steudle. Für eine stabile Basis hätten im Winter vor allem die Geschäftsreisenden und im Sommer überwiegend die Touristen gesorgt. Sogar während der Pandemie sei die Auslastung deutlich über 60 Prozent gelegen, sagt der Inhaber. In den vergangenen Jahren sei sie weitergestiegen und habe dann im Gartenschaujahr bei „exzellenten 70 Prozent“ gelegen. „Da waren wir in den Sommermonaten fast komplett ausgebucht.“
Philipp Steudle blickt auf erfolgreiche Landesgartenschau zurück
An die Landesgartenschau 2024 erinnert sich der Hotelier gerne: „Es war eine aufregende, spannende, aber auch stressige Zeit - und immer was los.“ Ein Sonderlob bekommt dabei sein achtköpfiges Team, das seit drei Jahren nahezu unverändert sei und viele operative Aufgaben selbst übernehme. „Es läuft, ohne die Mitarbeiter würde ich das Ganze aber nicht hinkriegen.“

Das „Allgovia“-Personal soll auch nach dem Verkauf und mit einem neuen Inhaber bleiben - so wie das Garni-Konzept. Für das Objekt, dessen Kaufpreis laut Anzeige bei rund 2,16 Millionen Euro netto liegt, gebe es bereits ernsthaftes Interesse von Hoteliers aus dem Bodenseeraum, berichtet Philipp Steudle. Die Verhandlungen seien fortgeschritten. Und: „Ziel ist es, das Hotel zum 1. Januar 2026 abzugeben.“
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