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Kreißsaal der Asklepios Klinik Lindau vorübergehend geschlossen – Gründe und Alternativen für Eltern

Krise im Gesundheitswesen

Personalmangel: Kreißsaal dieser Allgäuer Klinik schließt

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    Die Asklepios-Klinik hat seit vielen Jahren die einzige Geburtsstation im Landkreis Lindau.
    Die Asklepios-Klinik hat seit vielen Jahren die einzige Geburtsstation im Landkreis Lindau. Foto: Christian Flemming

    Die Geburtshilfe an der Asklepios Klinik Lindau ist derzeit nur eingeschränkt verfügbar: Der Kreißsaal bleibt noch bis einschließlich 20. Juni geschlossen. Laut Klinikleitung handelt es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, um das medizinische Versorgungsniveau zu halten. Geschäftsführerin Clara Walter teilte auf Anfrage mit, dass kurzfristige, krankheitsbedingte Ausfälle im Pflegedienst Grund für die Schließung seien.

    „Da es sich um Kinderkrankenpfleger, also besonders spezialisierte Fachpflegekräfte handelt, können auch keine Pflegekräfte aus anderen Stationen einspringen“, so Walter.

    Mehrere Leiharbeitsfirmen seien kurzfristig kontaktiert worden – ohne Erfolg. „Der bundesweite Fachkräftemangel macht sich hier bemerkbar“, heißt es von Seiten der Klinik.

    Die stationäre Versorgung der aktuell betreuten Patientinnen und Neugeborenen sei laut Walter weiterhin gesichert. Die vorsorgliche Schließung des Kreißsaals diene dem Ziel, „das gewohnt hohe medizinische Versorgungsniveau zu halten“.

    Werdende Mütter werden gebeten, für Geburten vorübergehend auf andere Einrichtungen in der Region auszuweichen. Genannt werden Kliniken in Wangen, Tettnang, Ravensburg und Friedrichshafen.

    Im Notfall weiter für Schwangere da

    In akuten Notfällen steht das ärztliche Team der Asklepios Klinik Lindau weiterhin zur Verfügung: „Unser Ärzteteam und die fest angestellten Hebammen sind vor Ort und können im Notfall die Schwangeren wie gewohnt versorgen. Die stationäre Versorgung muss dann in einem anderen Krankenhaus stattfinden.“

    Nach derzeitiger Einschätzung sind nur wenige Geburten direkt von der Schließung betroffen, „höchstens vier bis fünf“, so Walter. Im bisherigen Jahresverlauf wurden in Lindau bereits 399 Geburten verzeichnet. Die Klinik rechnet fest mit einer Wiederaufnahme des Regelbetriebs am 20. Juni. Auch für die Zeit nach der Wiedereröffnung zeigt sich die Klinikleitung zuversichtlich. In den vergangenen Jahren habe es ein stabiles Team gegeben. Der aktuelle Engpass sei unter anderem durch Langzeiterkrankungen entstanden, die sich besonders stark auf eine kleine Abteilung wie die Geburtshilfe auswirkten.

    Ab August werde eine neue Mitarbeiterin das Team verstärken. Weitere Fachkräfte haben sich für Hospitationen angekündigt.

    Mehr als eine Million Euro Zuschuss im Jahr

    Und Walter ergänzt: „Neben den internen Maßnahmen stehen wir im regelmäßigen Austausch mit dem Landrat, der durch die Bezuschussung des Defizites maßgeblich zu dem Erhalt der Geburtshilfe in Lindau beiträgt.“ Seit einigen Jahren bekommt die Asklepiosklinik Lindau vom Landkreis Lindau, vor allem aber dem Freistaat Bayern - wie andere kleinere Kliniken auf dem Land - einen Zuschuss von über einer Million Euro, um die Geburtshilfe erhalten zu können.

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