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Landkreis Lindau arbeitet an Konzept

Gesundheit im Allgäu

„Die Lage spitzt sich zu“: Dieser Landkreis im Allgäu hat nicht genügend Ärzte

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    Der Landkreis Lindau arbeitet an einem Konzept, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Wen Landrat Elmar Stegmann in die Pflicht nimmt.
    Der Landkreis Lindau arbeitet an einem Konzept, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Wen Landrat Elmar Stegmann in die Pflicht nimmt. Foto: Ralf Lienert, Canva

    Wie kann die ambulante medizinische Versorgung im Landkreis Lindau langfristig gesichert werden? Diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops in Lindenberg, zu dem Landrat Elmar Stegmann eingeladen hatte. Rund 40 Fachleute aus dem medizinischen und pflegerischen Bereich sowie Bürgermeister aus dem Landkreis nahmen teil.

    Moderiert wurde der Austausch von der Firma 2perspectives GmbH aus München, die vom Landkreis mit der Erstellung eines Konzepts zur ambulanten Versorgung beauftragt worden ist.

    Landrat Elmar Stegmann nimmt KVB in die Pflicht

    Zum Auftakt benannten die Teilnehmer laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes die größten Herausforderungen: fehlende Hausarztnachfolge in kleineren Gemeinden, mangelnde Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung, zu frühe Entlassungen aus Krankenhäusern sowie Fachkräftemangel.

    „Die Lage im Gesundheitswesen spitzt sich zu – auch bei uns im Landkreis“, sagte Landrat Elmar Stegmann. „Freie Haus- und Facharztsitze nehmen zu, die Schließung des Krankenhauses in Lindenberg war ein tiefer Einschnitt.“

    Stegmann machte deutlich, dass auch auf Bundes- und Landesebene sowie bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) Bewegung nötig sei: „Allein in unserem Landkreis sind derzeit sechs Hausarztstellen unbesetzt. Das ist für die Bevölkerung, aber auch für die verbleibenden Praxen nicht länger tragbar.“

    Fachmann: „Blick über den Tellerrand wagen“

    Dr. Alexander Schmid von 2perspectives zeigte Chancen durch neuen Versorgungsmodelle auf: „Wir sollten den Blick über den Tellerrand wagen – ob Genossenschaftsmodelle, Ärztenetzwerke, mobile Angebote oder digitale Lösungen: Andere Regionen haben bereits erfolgreich neue Wege eingeschlagen, von denen wir lernen können.“

    In vier Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Erfolgsfaktoren für eine optimale Versorgung, Anforderungen an bessere Schnittstellen zwischen ambulant, stationär und Pflege, einen konkreten Handlungsbedarf für das Versorgungsangebot sowie erste Lösungsansätze für die Organisation der ambulanten Versorgung. Der gemeinsame Geist: Die Herausforderungen sind groß – aber lösbar, wenn alle Ebenen an einem Strang ziehen.

    Die Ergebnisse werden nun von 2perspectives aufbereitet und in einem Ergebnisworkshop vorgestellt. Die gesammelten Impulse bilden die Grundlage für ein konkretes Versorgungskonzept, das laut Landkreis noch vor den Sommerferien vorliegen soll.

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